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Sommerloch krativ - Hochbrücke St. Luzi

Alle Jahre wieder schreibt Dario Morandi über das Projekt: Hochbrücke St. Luzi. Seit Jahren stehen da Sätze wie: die Stadt wartet darauf sehnlichst – macht beim Kanton Druck mit Aussagen wie: passiert ist aber bisher nichts. Wer von unserer Stadt wartet da genau sehnlichst Herr Morandi? Alle Menschen die ich darauf anspreche, finden dieses Projekt überflüssig. Denn: die vorgeschlagene Variante einer Hochbrücke löst keine Probleme. Diese werden nur verlagert. Bereits jetzt staut sich im Winter der Verkehr an der Malixerstrasse bis hoch nach Churwalden, stehen die Autos bis sieben Uhr abends in der Schlange, sind skifahrende Tagestouristen der Überzeugung, sie müssten mit dem Auto nach Graubünden reisen.

Lösungsorientiert ist am Bau dieser Brücke gar nichts und innovativ erst recht nichts. Zermatt ist es gelungen, das Dorf vom Autoverkehr zu befreien. Die Promenade von Arosa war einst idyllisch schön. Eine verkehrsfreie Variante für Touristen – die Anwohner müssen davon ja nicht betroffen sein – wir leben im 21. Jahrhundert, wir schaffen auch individuelle Lösungen – würde Arosa nicht schaden. Für 50 Millionen lassen sich bestimmt ökologisch, visuell und verkehrstechnisch schönere Projekte finanzieren, als diese Hochbrücke - vielleicht auch solche, die einer wartenden Bauherrschaft die gewünschten 50 Millionen ins Kässeli schaufeln. Nur: Ein bisschen zukunftskonform sollen diese bitteschön dann doch sein.

Flavia Brüesch
02.08.20 - 09:57 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Hochbrücke St. Luzi / 30.7.20
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Unsere Verkehrspolitik ist im letzten Jahrhundert steckengeblieben und die Mobilitätsstrategie Chur 2030, die unter der Ägide eines grünen (?) Stadtrats entstand, ist da keine Ausnahme. Obwohl der Stadtrat vor 30 Jahren von der Churer Bevölkerung den Auftrag erhielt, Maßnahmen zu ergreifen, um längerfristig eine Reduktion des privaten Motorfahrzeugverkehrs anzustreben, hat seither der Verkehr weiterhin zugenommen. Bis 2035 rechnet man mit einer weiter 30%gen Zunahme, was man offensichtlich akzeptabel findet. Die vorgeschlagenen Lösungen werden aber bloss zu einer Umverteilung des Verkehrs in z.T. dicht besiedelte Quartiere führen, nachhaltig lösen werden sie das Problem allerdings nicht. Geliebäugelt wird sogar mit einem dritten Autobahnanschluss via Rheinstrasse (!). Der Mut, unpopuläre, aber an die neuen Realitäten angepasste, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und vorzuschlagen statt alte Probleme auf kommende Generationen abzuwälzen fehlt gänzlich. So schreibe auch die CVP Stadtratskandidatin Sandra Maissen, dass Die Mobilitätsstrategie Chur 2030 ist konsequent weiterzuverfolgen ist. Von den anderen Parteien hört man nichts, was wohl bedeutet, dass sie ebenfalls dafür sind. D.h. wohl, dass – egal wen wir wählen - sich wenig ändern wird.
PS. Ich fahre immer mit dem Bus zum Skifahren. Wenn ich mal nicht mehr fähig bin, die Skis ein paar hundert Meter zu tragen, gehöre ich auch nicht mehr auf eine Piste.

Bravo, Flavia Brüesch. Ja, wo sind die Zukunftsprojekte in GR (dem grössten Kanton, der am längsten Autofahrverbot hatte, bis 1925, jetzt leider ins hypermotorisierte Gegenteil umkippte und sogar null autofreie Orte hat gemäss Schweiz Tourismus (das schweizweit deren ELF listet).
Woher kommt diese Vorgestrigkeit in GR?
Auch angebliche Lösungen wie folgende finde ich vorgestrig:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-05-11/junge-buendner-gegen-a…
Warum lässt die Somedia laufend Morandi (für mich die Anti-Greta) berichten, was er will, beispielsweise «brüllende Motoren»? Warum pusht nicht endlich jemand den überfälligen Turnaround?
Vermutlich kann ein reiches Land einen Umbau eher schaffen, umso beachtenswerter, was uns das arme Land Bhutan vormacht:
https://www.geo.de/natur/oekologie/2273-rtkl-landwirtschaft-bio-koenigr…
https://www.welt.de/debatte/die-welt-in-worten/article13604103/Glueck-s…
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/ha-vinh-tho-ist-der-gluecks…
Andererseits die Zustände in der Schweiz:
Zitat: Die Schweiz ist eine Suizidgesellschaft. Die Schweizer fressen Psychopharmaka, was das Zeug hält:
https://www.youtube.com/watch?v=Xb2DvUzIj9Q#t=13m47s
Alec Gagneux finde ich genial und VORBILDLICH.
https://turnaround-to-eden.webnode.com/
Revolution ist überfällig:
Superstar Alexandria Ocasio-Cortez (AOC):
https://www.youtube.com/watch?v=LI4ueUtkRQ0
https://www.youtube.com/watch?v=TJlpS4vhKP0
Und wie es dazu kommt:
https://www.youtube.com/watch?v=YCSo2hZRcXk
(deutsche Untertitel wählbar)

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