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Binationale Paare ohne Trauschein

Man steht fassungslos vor geschlossenen Grenzen. Meine Partnerin wohnt in Chur, ich in Dornbirn.
Seit nunmehr fast 8 Wochen ist es mir verboten sie zu besuchen. Nur weil wir nach fast 7 glücklichen Jahren immer noch keine Notwendigkeit sehen zu heiraten oder uns offiziell zu verpartnern. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?
Dazu kommt noch, dass meine Partnerin 1. alleinerziehende Mutter einer 13-jährigen Tochter ist, 2. vollzeitlich berufstätig, 3. als Diabetikerin im ganz normalen Alltag manchmal etwas mehr Probleme hat, als andere Menschen und 4. keine Familie, keine Verwandten in der Schweiz hat. Die wohnen alle in Österreich.
Da ich mir als freiberuflich Arbeitender meine Zeit recht flexibel einteilen kann, bin ich im Schnitt einmal pro Woche in Chur und schaue auf die Tochter, unterstütze meine Partnerin in vielen Bereichen. Auch die in Österreich lebende Mutter meiner Partnerin ist regelmäßig in Chur zu Gast um sie zu unterstützen.
Das alles geht seit 8 Wochen nicht mehr.
Der Zustand ist nicht nur rein organisatorisch eine schwere Belastung für meine Partnerin. Die Trennung von Partner und Familie zeigt auch negative Folgen für Wohlbefinden, Psyche und Gesundheit.
Es ist höchste Zeit, die Grenzen wieder zu öffnen. Auch für Paare, die keine offizielles Dokument vorweisen können.

Stefan Schlenker
06.05.20 - 11:47 Uhr
Leserbrief
Ort:
Dornbirn/Österreich
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