×

Keine Steuern auf Vorrat

Die Stadt Chur wird im 2020 erneut mehr Steuern einnehmen als nötig.
Dass der Staat, in diesem Fall also die Stadt, Steuern auf Vorrat eintreibt, ist falsch. Deshalb stellte die SVP Gemeinderatsfraktion im Sommer 2019 und dann bei der Budgetdebatte, in welcher offen ausgewiesen wurde, dass die Stadt 2.275 Mio. zu viel an Steuern eintreiben will, den Antrag, der Steuerfuss sei um 3% zu senken. 3%, weil dies bei 83 Mio. Steuereinnahmen (Budget 2019, Privatpersonen) in etwa den Betrag ergibt, den die Stadt zu viel an Steuern kassieren wird.
Die von der SVP geforderte moderate Steuersenkung würde den Steuerzahler nicht unnötig belasten und zugleich die Stadt für wohlhabende Steuerzahler an Attraktivität gewinnen lassen. Letzteres wiederum würde sich positiv auf die städtischen Finanzen auswirken, was allen zugute käme, vor allem auch dem Fünftel der Churer Bevölkerung, welche überhaupt keine Steuern bezahlt.
Es stimmt, die Steuern wurden im 2017 um 2% gesenkt, aber die damalige Steuerfusssenkung hatte keine Entlastung der Bevölkerung zur Folge, wurde doch im Gegenzug eine neue Abwasserkanalgebühr (durch den Kanton verordnet) von 3 Mio. eingeführt. Diese wird zwar nur von den Liegenschaftsbesitzern erhoben, aber es wäre naiv zu glauben, dass diese die neue Abgabe nicht auf die Mieter umwälzen. Letztlich sind also die Fiskalabgaben für die Bevölkerung unter dem Strich gestiegen.
Die SVP Fraktion blieb im Gemeinderat mit ihrem Antrag allein. Damit bewiesen die anderen Parteien einmal mehr, dass sie zwar gerne von tiefen Steuern sprechen, in Tat und Wahrheit aber den Staat immer mehr ausbauen und dieser im Vergleich zur Wirtschaft immer weiter wächst und den Leuten immer weniger Geld zum Leben oder zum Sparen bleibt.
Das Beispiel zeigt, dass die SVP leider die einzige Partei ist, die sich sowohl vor als auch nach den Wahlen konsequent dagegen wehrt, dass dem Mittelstand immer mehr Geld aus der Tasche gezogen wird.

Mario Cortesi, Chur, Gemeinderat und Stadtratskandidat

Mario Cortesi
13.03.20 - 15:15 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.