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Abstimmung 9. Feb.

Bezahlbare Wohnungen…
Was ist bezahlbar? Eine relative Grösse, es gibt so viele unterschiedliche Einkommensgrössen, Lebenskosten, Lebensformen, Lebensverhältnisse. Wenn wir das unterste Einkommenssegment mit einem hohen Einkommenssegment vergleichen und einen Durchschnittswert annehmen für «bezahlbar», ist eben der durchschnittliche Preis für eine Wohnung für die untersten Einkommenssegmente zu hoch und wird von dort als «nicht bezahlbar» eingestuft.
Wie sagen wir doch bei einer Bergwanderung? Die Schwächeren nicht abhängen. Wie sagen die Ethiker? Der Zustand einer Gesellschaft misst sich am Umgang mit den schwächsten Gliedern. Es braucht in unserer Gesellschaft Wohnraum unter tausend Franken! Für Jugendliche, für Menschen im Studium, für alleinerziehende Elternteile, für Rentner, für psychisch kranke Mitmenschen, für Kunst- und Kulturschaffende, für Migranten, für Menschen mit niedrigen Einkommen aus was für Gründen auch immer. Es braucht mehr Immobilien, welche nicht als Anlage-, Gewinn- und Spekulationsobjekte immer teurer werden, sondern günstig sind und bleiben.
Es braucht mehr Wohnraum, welcher zum Selbstkostenpreis vermietet wird, welche der Stadt, verschiedenen Genossenschaften, oder sonstigen, nicht gewinnorientierten Institutionen gehört.
Die genossenschaftliche Wohnform ist dafür bestens geeignet und ist auch noch aus anderer Sichtweise nutzbringend. Viele ältere Menschen, oder Singlepersonen können sich so niederschwelliger in Nachbarschaftshilfe unterstützen und der Vereinsamung und deren gesundheitlichen Folgen entgegenwirken.
Sehr viele ältere Menschen können ihre allzu grossen Häuser gar nicht verlassen und frei geben, weil sie sich den Mietzins in einer marktüblichen Mietwohnung nicht mehr leisten können. Wessen Interesse müsste es sein, einen gewissen Prozentsatz solcher kleineren und einfachen Wohnobjekte der Allgemeinheit zugänglich zu erhalten?
Das Interesse einer Gesellschaft, einer Stadt, welcher es wichtig ist, dass alle Bürger Zugang zu bezahlbaren Wohnungen haben, nicht nur die Hälfte über dem Durchschnitt. Darum legen wir ein JA in die Urne am 9. Februar für die Initiative: «mehr bezahlbare Wohnungen».

Christine Morgenthaler
20.01.20 - 08:31 Uhr
Leserbrief
Ort:
pratval
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Sehr geehrte Frau Morgenthaler! Danke für Ihr Schreiben, Sie haben absolut recht und verdienen ein grosses Dankeschön für den Artikel. Sollten Sie sich weiterhin mit Bezahlbarem Wohnungsbau befassen, möchte ich Ihnen noch nachfolgenden Typ geben: Die Genossenschaften bauen heute ebenfalls fiel zu grosszügige Wohnungen. Das heisst, zu grosse Räume, zu Teure Baumaterialien usw. Als Beispiel in Chur, an der Austrasse ( Die Bürgergemeinde), ein riesen langer Block, das wäre ok. aber warum hat mann dort nicht mindestens noch 2 - 3 Stöcke höher gebaut? Gruss H.P.Lingenhag