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Zusammenschluss Chur und Haldenstein

Vom Pro Haldenstein Komitee hören wir immer nur das Argument: „Die Eigenständigkeit muss gewahrt werden, ansonsten werden wir aus Chur ferngesteuert“. Die Eigenständigkeit können wir jetzt bereits nicht mehr wahren, wir haben Sie seit einigen Jahren mit der Vergabe der Feuerwehr, des Werk- und Forstdienstes vergeben. Dies war zu dieser Zeit auch der einzig richtige Schritt gewesen. Wenn an einer normalen Gemeindeversammlung zwischen 30 und 60 Personen teilnehmen (ausgenommen davon sind die letzten Versammlungen, wo es um das Thema Fusion ging), so ist das Interesse an den Entscheidungen die im Dorf vorgenommen werden nicht wirklich gross und wird nach dem Hype um die Fusion so schnell verfliegen, wie Sie gekommen ist.
Das Thema Schulstandort ist ebenfalls in aller Munde. Auch hier werden Emotionen geschürt: “Wenn die 15 jährige Vereinbarung ausläuft, müssen unsere Kinder nach Chur in den Kindergarten oder zur Schule“. Ich gehe davon aus, dass kein normaldenkender Mensch glaubt, dass Chur ein neues/renoviertes Schulhaus schliesst um die Kinder nach Chur zu fahren. Diese Aussagen haben einzig das Ziel, die Unsicherheit in der Bevölkerung zu schüren. Der Schulstandort Haldenstein ist auch nach der 15 jährigen Vereinbarung gesichert. Was die Schule betrifft, haben wir nur Vorteile, wenn es zu einem Zusammenschluss kommt. Wir haben in Haldenstein nicht die Möglichkeiten und Resscourcen, Tagesstrukturen anzubieten. Genau diese Tagesstrukturen, regelmässiger Mittagstisch, Möglichkeit zweisprachiger Schulen usw. ist für eine Familie entscheidend, ob Sie nach Haldenstein zieht oder nicht. Ich hatte in meiner 5 jährigen Tätigkeit als Schulrat-/ präsident viele Telefonate mit potenziellen Zuzügern geführt, die anschliessend eine andere Gemeinde für Ihren Wohnsitz wählten, weil bei uns die nötigen Tagesstrukturen fehlten. Bei einem Zusammenschluss können wir vom Angebot in Chur profitieren und der Zuzug von finanzstarken Familien wäre gegeben, denn Doppelverdiener brauchen die nötigen Tagesstrukturen.
Familien mit schulpflichtigen Kinder stimmen am Freitag JA zu einer Fusion, denn Sie profitieren bei einem Zusammenschluss. Ich werde ebenfalls ohne Zweifel JA stimmen und bin überzeugt, dass wir bei einer Fusion nicht die Verlierer, sondern die Gewinner sind.

Roger Senti
17.11.19 - 16:46 Uhr
Leserbrief
Ort:
Haldenstein
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Diesen Worten kann ich mich nur anschließen. Der Populismus, der betrieben wird, um bei den Menschen in Haldenstein Angst zu schüren vor dem “bösen” Chur, ist teilweise schon peinlich.

Sandra Lindberg, hahahaldenstein, ob in einer Kita oder einer Erwachsenentagesstätte (Erta), lernen wir doch bitte den Unterschied zwischen Fakten und Totschlagargument/Killerphrase:

https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlagargument

Denn Sätze wie den obigen oder umgekehrt "Der Populismus, der betrieben wird, um bei den Menschen in Haldenstein Angst zu schüren vor der “bösen” Autonomie im Schweizer Föderalismus, ist teilweise schon peinlich." finde ich peinlich; die früheren Kommentare mit Konkretem wie beispielsweise zu Valzeina ("Eine Fusion kann ins Abseits führen" Leserbrief SO 8.10.2019) hingegen finde ich sinnvoll.

Sie glauben, eine Fusion erbringt Haldenstein die nötigen Ressourcen, Tagesstrukturen fuer Kinder anzubieten? Ich sehe die Logik nicht. Haldenstein würde nicht automatisch vom Zuzug finanzstarker Familien, auch wenn er dann tatsächlich stattfinden würde, profitieren, weil die Steuern ja dann an die ganze Gemeinde gehen würden und in Haldenstein anfallende Steuern nicht einfach zweckgebunden auch wieder in Haldenstein ausgegeben werden.
Die Stadt Chur hat auf 37 000 Einwohner 11 Kindertagesstätten (https://www.chur.ch/abteilungen/9630). Warum sollte Haldenstein mit etwas über 1000 Einwohner bei einem Zusammenschluss Anrecht auf eine eigene haben, zumal die Distanz zwischen Haldenstein und Chur gering ist? Aber ohne Kindertagesstätte, wenige finanzstarke, kinderreiche Zuzügler, und somit erbringt die Fusion hier fuer Haldenstein keinen Vorteil.

Roger Senti, Sie setzen hier quasi eine Kooperation im Bereich Feuerwehr, Werk- und Forstdienst mit einer Fusion der Gemeinden gleich? Sind beide Kategorien auch gleich leicht kündigbar, ob bzw. wie leicht wäre eine Scheidung machbar (insbesondere finanziell, das scheint ja das Kriterium zu sein, auf das man auf PRO-Seite immer wieder stösst)?
Man könnte beispielsweise Valzeina fragen.
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https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2019-11-07/neuer-leserbrief-z…
Wolfgang Reuss
10.11.2019 - 20:14 Uhr
3) Wie der vielgepriesene Minderheitenschutz in der Schweiz konterkariert wird, wie Minderheiten majorisiert werden, dafür sind (neben Majorz-Wahl-/Abstimmungsrecht betreffend 5G etc.) die Fusionen ein weiterer Hebel, Menschen zu etwas zu zwingen, das sie nicht wollen. Einen Augenöffner finde ich den geradezu schockierenden Leserbrief von Michael Balzer "Eine Fusion kann ins Abseits führen" (SO 8.10.2019).
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Zitat Herr Senti: "Ich gehe davon aus, dass kein normaldenkender Mensch glaubt, dass Chur ein neues/renoviertes Schulhaus schliesst um die Kinder nach Chur zu fahren." Der Zuzug "finanzstarker Doppelverdiener" (gehts immer nur um Geld?) nach Haldenstein wäre bei einer Gemeindefusion gegeben, hoffen Sie. Bloss: Warum sollen diese "normaldenkenden" Doppelverdiener ihre Kinder dann "nach Chur fahren", wäre es da nicht umweltfreundlicher, diese Leute würden in Chur wohnen, viel näher an diesen Tagesstrukturen?
Von Abgasen und Lärm haben wir in Motown Chur nämlich so viel, dass ich an dieser Stelle erneut an den hoch dauersubventionierten Privatverein GRF erinnere, der ebensowenig wie der Kanton oder die Gemeinden wenigstens eine einzige autofreie Gemeinde initiierte im grössten Kanton der Schweiz (der zudem auch am längsten von allen Kantonen autofrei war, bis 1925), während aber Schweiz Tourismus deren elf in der aktuellen Schweiz listet (null in GR)?
https://www.myswitzerland.com/de-ch/reiseziele/ferienorte-und-staedte/a…
Was sagen eigentlich die Klimaschüler dazu?
Die Fusioniererei führt zu noch mehr Einheitsbrei, finde ich.
Roger Senti: "Ich bin überzeugt, dass wir bei einer Fusion nicht die Verlierer, sondern die Gewinner sind."
Fritz Schulthess stellte die interessante Gegenfrage, warum wohl Churs Stadtpräsident eine Fusion will, obwohl Chur dabei scheinbar draufzahlt:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2019-11-11/fusion-mit-haldens…

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