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Erhalten wir diese Sorgfalt

Graubünden kann stolz sein, schreibt Oliver Berger mit Blick auf die Baukultur und Haldenstein ganz besonders, wäre anzufügen . Es muss auch im Rückblick als Glücksfall für das Dorf betrachtet werden, dass die Familien Zumthor, Buchli und Wyss sich anfangs der siebziger Jahre entschlossen nach Haldenstein in den Süesswinggel zu ziehen – «obwohl das Dorf damals als unattraktiver Wohnort galt» wie der Bündner Heimatschutz schreibt. Was Zumthor mit den Bauten für sich und sein Mit-Zuzüger und danach mit den Häusern Dierauer und Räth begann und mit seinen späteren Bauten an diesem Ort fortsetzte, sie liessen auch uns als langjährige Bewohner des Dorfes am letzten Samstag einmal mehr staunen. Die im Rahmen des Heimatschutzanlasses 52 beste Bauten geöffneten Türen zu den frühen Zumthor-Bauten zeigten im Innern die hohe Sorgfalt und Sinnlichkeit, mit der Zumthor schon von Beginn an baute und in ihrer äusseren Erscheinung was gutes Bauen für die «Seele» eines Quartiers bewirken kann . Wie wichtig und prägend eine sorgfältige Gestaltung von Strassen und Bauten ist, machte auch der parallel durchgeführte Dorfrundgang mit Michael Hemmi, auch er ein lokaler Architekt mit einer feinen Handschrift, bewusst. Mit alten Fotos machte er augenfällig, weshalb die kürzliche Intervention von Peter Zumthor und weiteren Anwohnern Sinn machte, als sie sich gegen die geplanten begrenzenden Ziersteine ihrer Quartierstrasse erfolgreich zur Wehr setzten. Erhalten wir uns diese Sorgfalt auch im Kleinen, den geschärften Blick auf das was vorhanden ist und suchen wir weiterhin nach den lokal besten Lösungen.

Erich Buchmann
05.11.19 - 15:14 Uhr
Leserbrief
Ort:
Haldenstein
Zum Artikel:
«Graubünden kann stolz sein», SOGR, 4. November
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