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Ein paar Fakten über die Luftfahrt in der Klimadiskussion

Ich denke es ist sehr wichtig, dass in der aktuellen Klimadiskussion, welche leider hauptsächlich emotional und nicht rational geführt wird, endlich auch einmal ein paar Fakten über die zu unrecht als grösste Klimasünderin hingestellte Luftfahrt zu verbreiten. Der Anteil der Luftfahrt am global ausgestossenen CO2 beläuft sich auf rund 2,7%. In Europa sind es sogar nur 0,52% des ausgestossenen CO2. Rein aufgrund dieses Faktes und mit einem gesunden Menschenverstand sollte einem klar werden, dass die Luftfahrt nicht der grösste Klimasünder sein kann! Ausserdem ist die Airline-Industrie durch das CORSIA-Modell verpflichtet ab 2021 CO2 neutral zu wachsen, ein hoch gestecktes Ziel bei einem jährlichen Wachstum von 4,3%. Die schweizer Luftfahrt generiert eine Wertschöpfung von 33,5 Milliarden jährlich und über 190'000 Stellen sind ihr zu verdanken. Soll man nun einen nationalen Alleingang gehen und eine wettbewerbsverzerrende Ticketsteuer einführen, welche zum Grossteil nicht mal in die Fliegerei zurückfliesst? Soll man der Swiss, welche sich in einem extrem harten Marktumfeld befindet und sich dank einer sehr guten Geschäftsstrategie, einem guten Konzernnetzwerk und durch den Schutz vor Billigfliegern durch die hohen Gebühren des Flughafen Zürichs (abgesehen von den wenigen Easyjet-Flügen) weiterhin gut halten kann mit einer derart ungerechten Steuer einen Riegel schieben? Nein! Es muss zumindest eine europäische Lösung auf den Tisch. Und zu guter letzt muss gesagt werden, dass jede neue Flugzeuggeneration ca. 20% weniger Treibstoff pro Sitzplatz benötigt (und viel leiser ist) und viele Firmen daran sind "Biokerosin" in grossem Mass herzustellen, welches gesamt gesehen (Herstellung, Transport etc.) 86% weniger CO2 ausstösst als herkömmliches Kerosin. Hoffentlich kehrt nach den heissen Wahlen die Vernunft zurück! Weitere interessante Fakten gibt es unter aerosuisse.ch

Dominik Heer
28.10.19 - 22:43 Uhr
Leserbrief
Ort:
Mollis
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Sie vernachlässigen den Effekt der Kondensstreifen auf die Wolkenbildung und damit aufs Klima, der viel grösser ist als der des ausgestossenen CO2 (Siehe Michael Le Page: It turns out planes are even worse for the climate than we thought. In: New Scientist. 27. June 2019).

Herr Heer, ich finde in Ihrem Report grössere Mängel als die Schweizer Luftwaffe an Ihren rissreichen Jets:
1)
Es geht bei Verbrennungsmotoren längst nicht nur um CO2,
sondern primär um den Nano-Chemikalien-Cocktail.
2)
Die Menge an Schadstoffen ist nicht allein entscheidend, sondern die Tatsache,
an welcher verletzlichen Stelle des Planeten die Flugzeuge das tun.
Ergo sind Abgas-Flieger wesentlich schädigender, als man meint.
https://www.nzz.ch/panorama/aktuelle-themen/schon-die-zweite-briefmarke…

Herr Heer
Sie sprechen von einer etwaigen, ungerechten Steuer. Es ist leider so, dass die Passagiere keine MwSt. bezahlen müssen. Eine Wettbewerbsverzehrung zu Ungunsten des Bahn- und Strassenverkehrs. Ebenso bezahlen die Fluggesellschaften keine Mineralölsteuer. Auch dies eine Wettbewerbsverzehrung und Subventionierung durch die Schweizer Bevölkerung. Dies ist ungerecht.
Und physikalisch gesehen ist das Fliegen sehr ineffizient gegenüber dem Rollwiderstand.
Grüsse

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