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Wenn der Vereinsvorstand sich nicht an die Statuten hält.

In den Statuten von Chur Unihockey ist im Artikel 4 ganz klar festgehalten, dass der Verein politisch und konfessionell neutral ist. Der Grund dafür ist unter anderem auch, dass Mitglieder nicht den Verein und die Kontakte, die sich daraus ergeben, für politischen Zwecke missbrauchen können. Seit kurzem liess sich Martin Bundi in den Vorstand wählen und betreut dort das Ressort Finanzen. Im Saisonmagazin, das vor Saisonbeginn (notabene auch kurz vor den Nationalratswahlen) herausgegeben wurde, findet sich auch ein Wahlinserat der FDP mit der Empfehlung, Martin Bundi zwei Mal auf den Wahlzettel zu setzen. Die Anfrage beim Präsidenten ergab, dass sich der Vorstand der Problematik offenbar bewusst gewesen ist, bevor das Magazin in Druck gegangen ist, denn es wurde intern kurz besprochen, ob dies die politische Neutralität des Vereins tangieren würde. Das Inserat hat bei einigen Sponsoren und auch bei mir die Alarmglocken läuten lassen. Darum habe ich mich an den Präsidenten gewandt. Mein Vorschlag, sich noch vor den Wahlen bei den Sponsoren und Mitgliedern per E-Mail zu entschuldigen und auch eine öffentliche Entschuldigung in den Medien zu bringen, wurde mit lauen Argumenten abgelehnt. Dass Massnahmen geplant sind, damit dies in Zukunft nicht mehr passieren wird, wurde mir vom Präsidenten persönlich versichert. Ebenso hat er mir versprochen, nach der Vorstandsitzung vom 6. Oktober eine kurze Rückmeldung zu geben. Da diese ausgeblieben ist, möchte ich auf diesem Weg an die Öffentlichkeit gehen. Ich finde es schade, dass sich der Vorstand nicht dazu durchringen konnte, einen Fehler öffentlich zuzugeben und entsprechende Massnahmen zu kommunizieren. Dazu kommt noch, dass Martin Bundi mit einem Sponsor, der ebenfalls für den Nationalrat kandidiert, in einem Gespräch sehr abfällig über dessen Partei geäussert hat und sich in keiner Art und Weise einsichtig gezeigt hat, dass offenbar ein Fehler passiert ist. In einem Leserbrief in dieser Zeitung wurde bereits von anderer Seite unter dem Titel «Politischer Missbrauch von Vorstandstätigkeiten» auf den Fauxpas aufmerksam gemacht. Es könnte also durchaus sein, dass die Uneinsichtigkeit in der Führungsebene in Zukunft auch finanzielle Auswirkungen auf den Verein haben könnte.

Hermann Eggler
11.10.19 - 09:21 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zizers
Zum Artikel:
«Politischer Missbrauch von Vorstandstätigkeiten»
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