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Bonaduzer Wohnqualität mit 5G?

Bonaduzer Wohnqualität mit 5G?

„Wohnqualität“ - unter diesem Schlagwort will der Bonaduzer Gemeindevorstand mit grossem Eifer und riesigem finanziellem Aufwand die Teilrevision Ortsplanung Dorfkern verkaufen. Wir Bewohner am nördlichen Dorfrand können von so einem Engagement seitens der Behörden nur träumen. Dabei geht es bei uns um viel mehr als nur um Aussicht und Grünflächen, nämlich um unsere Gesundheit.
Am 17.8.2018 hat die Swisscom ein Baugesuch für den Umbau der bestehenden Mobilfunkanlage auf 5G, nur 34 Meter neben den Wohnhäusern, eingereicht. Über 100 besorgte AnwohnerInnen wehrten sich mit einer Petition gegen dieses Vorhaben. Mehr als ein Jahr lang befand sich der Gemeindevorstand daraufhin im Tiefschlaf. Wir aber konnten aufzeigen, dass sich der Mast bei Wind stark neigt und die NIS-Grenzwerte dadurch massiv überschritten werden. Natürlich hat dies die Swisscom zunächst abgestritten, aber nun will sie den über 40 Meter hohen Mast „verstärken“ - und dies im Freihaltebereich, wo keinerlei neue Anlagen erstellt werden dürfen! Hinzu kommt, dass geeignete alternative Standorte ausserhalb der Wohnquartiere vorhanden wären.
Aufgrund all dieser Fakten gibt es nur eine richtige Konsequenz: Das Baugesuch der Swisscom abzulehnen. Doch letzte Woche wurde es von der Gemeindepräsidentin Elita Florin, trotz überschrittener NIS-Grenzwerte und basierend auf einem veralteten Bericht des Amtes für Natur und Umwelt (ANU), an den Kanton überwiesen und zur Bewilligung beantragt, unter anderem mit folgender Begründung: Aus „verwaltungsökonomischen Überlegungen“ mache es keinen Sinn, Abklärungen zu treffen.
Wir Steuerzahler am nördlichen Dorfrand werden nicht ernst genommen. Der Gemeindevorstand hat keinen Mut, ein klares Zeichen zu setzen und unsere Gesundheit zu schützen. Stattdessen macht er lieber den Kniefall vor der Swisscom. Nicht mal sprechen will er mit uns: Die in der Petition geforderte Anhörung hat - trotz diverser Nachfragen - bis heute nicht stattgefunden. Und unsere Mail-Anfrage betreffend den Stand der Dinge wurde mit eingeschriebenem Brief und Hinweisen auf diverse Gesetzesartikel abgeschmettert, vermutlich verfasst durch den Gemeinde-Rechtsanwalt, aber dafür hat man ja Geld...
Wer führt eigentlich Bonaduz? Der Gemeinde-Rechtsanwalt zusammen mit dem Raumplanungsbüro STW und den Angestellten der Swisscom? Hält Elita Florin eine Wohnqualität in Form von Aussicht und Grünflächen für wichtiger als die Gesundheit der Bürger? Ein weiterer Fall von Behörden-Willkür in der Bananenrepublik Bonaduz. Unser Dorf hat eine mutigere Führung verdient.

Monika und Rico Degiacomi, Bonaduz

Monika Degiacomi
19.09.19 - 07:51 Uhr
Leserbrief
Ort:
Bonaduz
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