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Vaterschaftsurlaub und der noch wichtigere Mutterschaftsurlaub

Werden die Väter in der Schweiz nun zwei Wochen Urlaub bekommen beim Geburt eines Kindes? Es ist zu hoffen, dass der Nationalrat wie der Ständerat sich für diese zwei Wochen Vaterschaftsurlaub entscheidet. Die Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub, zum Nutzen der ganzen Familie» forderte sogar vier Wochen. (https://www.vaterschaftsurlaub.ch/news)

Noch viel wichtiger als dieser Vaterschaftsurlaub wäre ein längerer Mutterschaftsurlaub. Der Politikerin Sabina Geissbühler-Strupler aus Herrenschwanden stellt fest, dass kleine Kinder von ihren Müttern Zeit und Zuwendung erfordern, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Dies würde auch mit einem längeren Mutterschaftsurlaub ermöglicht. In Finnland beträgt der Mutterschaftsurlaub 10 Monate, in der Schweiz nur 14 Wochen. In Finnland kann der Mutterschafurlaub sogar auf drei Jahre verlängert werden, mit verminderten Leistungen, wie mich eine Finnin informierte.
Viele Mütter in der Schweiz die in prekären Verhältnissen leben sind gezwungen nach dem Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen wieder zu arbeiten, weil sie vielleicht keinen Mann haben, der Mann krank ist, ihr Ehemann wenig verdient oder ausgesteuert ist.

In der Schweiz waren im Jahr 2017 8,2% der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Dies entspricht rund 675‘000 Personen. Gerade diese Bevölkerungsgruppe wäre darauf angewiesen, dass der Mutterschaftsurlaub von nur 14 Wochen wie in Finnland auf mindestens 10 Monate verlängert wird mit der Möglichkeit einer Verlängerung auf drei Jahre.

Heinrich Frei
18.09.19 - 15:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zürich
Zum Artikel:
Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen
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