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Heubläser bei den Bauern

Geschätzte Frau Sprecher aus Davos und geschätzte Frau Schneider aus Brigels. In der Südostschweiz vom 22. Juli, beziehungsweise vom 24 Juli, dokumentieren Sie wie schädlich unsere Heubläser sind.
Zugegeben, mit 109 dB sind die Bläser doch sehr laut und auch störend. Auf Distanz vielleicht noch mehr als beim «Träger« des Gerätes, weil dieser meistens ein Gehörschutz trägt.
Was ich sehr gerne von Frau Sprecher erhalten würde, ist der schriftliche Nachweis dass diese Geräte der Umwelt schaden. Ja klar, den ASPEN-Verbrauch und der Lärm, sonst wüsste ich als Anwender dieses Gerätes nicht was schädlich sein sollte. Man hat bereits vor einigen Jahren einen fünfjährigen Versuch am selben Hang lanciert. Eine Hälfte traditionell mit dem Rechen, die andere Hälfte mit dem störenden Bläser, um zu vergleichen ob die Lebewesen zu Schaden kommen. Erfreulicherweise konnte kein wesentlicher Unterschied festgestellt werden, sonst wären diese Geräte bereits dann verboten worden. Den Bläser «richtig» eingesetzt, schadet den Insekten absolut nicht.
Meine Frage an Sie: Wie mähen Sie ihren Rasen um Ihr Haus? Mit der Sense oder sogar mit der Sichel oder doch mit dem schnellrotierenden Rasenmäher oder Trimmer? Bei deren Anwendung kommen viel mehr Lebewesen zu Schaden als mit dem Bläser und ohne Lärm passiert dort auch nichts.
Da sehr viele «Nichtbauern» besser Bauern können als die Landwirte selber, erstaunt es mich sehr, dass diese nicht den Bauernberuf gewählt haben. Jedoch müssen jedes Jahr viele Bauern ihren, ans Herz gewachsenen Beruf aufgeben, weil die Politik nur die Grossen fördern möchte. Wir «Kleinen» pflegen unsere Natur-, Blumenwiesen und Flachmoore mit sehr viel Herz und bester Sorgfalt, trotz unserer guten Helfer «die Bläser».
Gerne möchte ich Sie Frau Sprecher und Frau Schneider, mal bei uns einladen, um bei der Heuernte auf den sehr steilen Wiesen mitzuhelfen. Sie dürfen gerne den Rechen anwenden und ich den Bläser oder wir können auch gerne tauschen, damit auch Sie sich überzeugen können, dass der Bläser keinen Bodenkontakt hat und somit die Käfer und Insekten damit nicht getötet werden, höchstens mal durchgewirbelt. Der Handrechen hat ständiger Bodenkontakt und überlegen Sie mal…damit kommen sehr viel mehr Insekten zu Schaden. Fazit: Haben wir keine Hilfsgeräte und keine Maschinen um unser Futter einzubringen, sind wir kleinen Selbstversorger sehr schnell weg vom Fenster. Demzufolge verwachsen die schönen Bergtäler und die wunderbar gepflegte Landschaft würde den Gästen fehlen.

Pius Caminada Vrin
Bio-Knospe Landwirt

Pius Caminada
28.07.19 - 11:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Vrin
Zum Artikel:
Suedostschweiz 22. und 24 Juli Frau Spreche und Schneider "Ein Appell an manche Bauern"
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Lieber Herr Caminada aus Vrin! Als ehemaliger "Milch Messer" kann ich Ihnen sagen, dass ich gesehen habe was der Bauer für Resten aus der Futterkrippe heraus nahm und entsorgte.Da waren mehrere Hand voll Würmer, Käfer und Insekten sowie kleinere Steine und Erde zu sehen.(Krippenlänge 25 Kühe)