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Raus damit!

Haben Sie gewusst, dass Frauen 37% weniger Altersrente erhalten als Männer? Mich hat diese Zahl erschüttert.
Es gibt verschiedene Gründe für diese krasse Ungleichheit. Ein wichtiger Grund liegt in der Verteilung der unbezahlten Arbeit: Frauen leisten rund zwei Drittel der unbezahlten Arbeit, Männer zwei Drittel der bezahlten Arbeit. Das wirkt sich direkt auf die Renten aus. Ein weiterer Grund ist die Benachteiligung der Teilzeitarbeit im Pensionskassensystem (durch Mindestjahreslohn und «Koordinationsabzug»). Eine Benachteiligung mit üblen Folgen. Bei der beruflichen Vorsorge erhalten Frauen nämlich über 60% weniger Renten als Männer. Zum Vergleich: Bei der AHV beträgt der Unterschied nur gerade 3%. (Das zeigt, dass die AHV wirklich eine soziale Versicherung ist.)
Drei von vier Müttern in Graubünden arbeiten Teilzeit, aber nur jeder vierzehnte Vater. Nebst den erwähnten Folgen für die Altersvorsorge bringt Teilzeitarbeit für die Mütter auch eine kräfteraubende Doppelbelastung. Sie übernehmen meistens die Verantwortung für die Familien- und Erziehungsarbeit. Auch wenn sie dabei Unterstützung von den Männern erhalten – es sind grossmehrheitlich die Frauen, die an alles denken, die verschiedenen Termine der Kinder managen, Feuerwehrübungen machen, wenn ein Kind krank ist und schauen, dass alles läuft. Und das neben der Teilzeitarbeit. Das ist anstrengend, kann auslaugen und bis ins Burnout führen. Kein Wunder, dass 54% der Bündnerinnen unzufrieden sind mit der Aufteilung der Haus- und Betreuungsarbeit, während 81% der Männer damit sehr zufrieden sind.
Es braucht einen Wandel! Die unbezahlte Arbeit und die Verantwortung für Familienarbeit muss gerecht zwischen Männern und Frauen aufgeteilt werden. Die Benachteiligung der Teilzeitarbeit im Pensionskassensystem gehört abgeschafft. Es braucht Teilzeitstellen auch in Branchen, wo viele Männer arbeiten, z.B. in den Baubranchen. Unter anderem dafür werde ich am Frauenstreiktag vom 14. Juni auf die Strasse gehen. Und Sie? Was sind Ihre Forderungen? Raus damit!

Barbara Rimml
10.06.19 - 11:31 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Erschüttert hat mich Ihre Naivität. Von nichts kommt nichts, war schon immer so. Ihr Brief liest sich wie ein SP Pamphlet, Gebrülle und Gefordere. Selbstverständlich müssen es die anderen Finanzieren. Am besten noch die Männer. Ja, Männer leisten zwei drittel der bezahlten Arbeit. Was hält denn die von Ihnen ernannten Frauen davon ab? Der grösste Teil davon Arbeitet freiwillig Teilzeit. Und ich rede nicht nur von den Müttern!
Übrigens kenne ich in meinem Bekanntenkreis absolut niemanden der "unbezahlte Carearbeit" leistet. Weder Männlich noch Weiblich. Und auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen, bei den Familien welche die Frau Teilzeit Arbeitet und der Mann Vollzeit, wird die Frau bezahlt (also bei denen die ich kenne auf jeden Fall). Da wir nicht mehr in Höhlen Wohnen sondern in Häuser müssen Hypotheken und Mieten bezahlt werden, Strom und Wasser, Essen und Krankenkasse, Steuern usw...
Das funktioniert ja ohne Geld nicht (jedenfalls an meinem Wohnort).
Ich denke dass hier Frau ruhig die Zeit, in der der Mann sein 100% Pensum leistet die Arbeit zu Hause sowie das Managen der Kinder übernehmen kann und darf. Ohne dass sie gleich ein Burnout bekommt.

Also, viel Spass beim Frauenstreik! Für was genau streiken sie nochmals?