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Frauenstreik- und Aktionstag

1981-1991-2019
Gleichberechtigung jetzt.

Am 14. Juni 1981 stimmte die Schweizer Stimmbevölkerung dem Bundesverfassungsartikel zur Gleichstellung zu. Danach bewegte sich über ein Jahrzehnt wenig in Sachen Gleichstellung von Frau und Mann. Deshalb riefen die Frauen genau zehn Jahre danach den nationalen Frauenstreik aus. Als Folge des Frauenstreiks konnten einige Verbesserungen erreicht werden, insbesondere wurde das Gleichstellungsgesetz eingeführt. Seither haben wir gute gesetzliche Grundlagen, doch die Umsetzung ist mangelhaft. Noch immer sind Frauen strukturell in vielen Bereichen stark benachteiligt. Am deutlichsten zeigt sich dies am Stillstand bei der Lohngleichheit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade in Graubünden gibt es in Bezug auf die Gleichstellung noch grossen Handlungsbedarf. Um in unserem Kanton mehr Fortschritt zu schaffen und um die Attraktivität als Wohn- und Arbeitskanton zu steigern, ist es an der Zeit, die Gleichstellung von Frau und Mann in Graubünden mutig voranzutreiben. Deshalb rufen die Frauen 28 Jahre nach dem Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung den zweiten nationalen Frauenstreiktag aus. Es gibt viele Gründe sich am Frauenstreik- und Aktionstag zu beteiligen. Machen Sie, geschätzte Frauen und Männer, mit und setzen Sie am 14. Juni ein kleines Zeichen indem Sie über die Gleichstellung diskutieren, lila tragen, an den zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen oder Protestpausen einlegen. Gemeinsam können wir am 14. Juni zusammen stehen und dadurch der Umsetzung der Gleichstellung einen mutigen Schub verleihen.

Sandra Locher Benguerel, Grossrätin, Chur

Sandra Locher Benguerel
03.06.19 - 10:47 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Wo bitte sind sie denn noch nicht bevorteilt (um Gleichberechtigung geht's schon lange nicht mehr)?
-Beim Scheidungsrecht? Sollte in der Theorie Gleichberechtigung herrschen, in Tat und Wahrheit werden die meisten Urteile/Sorgerechtsentscheide zugunsten der Frau gesprochen.
-Beim Pensionsalter?
-Witwenrente?
-Dienstpflicht?
-Elternurlaub?

Nach wie vor ist die Suizidrate bei Männer um ein vielfaches höher.
Thema Lohn: jeder Fünftklässler kann es Ihnen erklären. Zwei Angestellte, beide 37 Jährig, Sachbearbeiter bei Versicherung/Bank was auch immer. Sie Arbeitet 80% (Frau gönnt sich mehr Zeit) er 100%. Beide seit 10 Jahren auf dem Beruf. Arbeitserfahrung Mann 10 Jahre, Frau 8 Jahre. Ergo müsste eine gewisse Lohnungleichheit herrschen. Alles andere ist wirklich nicht gleichberechtigt.
Welche Firma würde überhaupt noch Männer einstellen, wenn man Frauen besser ausbeuten könnte?
Meine nicht!
Ja die Umsetzung des Gleichstellungsartikels ist wirklich mangelhaft. Männer werden strukturell Benachteiligt.
Schwarz anziehen am 14.6.2019 wäre angebracht. Die Idee der Diskussion über Gleichberechtigung am 14.6. finde ich allerdings super. Übernehmen sie bitte die Vorreiterrolle und fangen sie bitte mit den von Ihnen geschätzten fremden Kulturkreisen an. Dort wäre der Nachholbedarf am grössten - Ansonsten nervt das ewige gemecker langsam aber sicher gehörig.