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Frauenstreik

Zum Frauenstreik

Der Berufsverband der Pflegefachpersonen SBK ermutigt seine Mitglieder zur Teilnahme am Frauenstreik.

Der Pflegeberuf wird zu 90% von Frauen ausgeübt. Deshalb betreffen ihn die Schwerpunkte des Frauenstreiks ganz besonders: Lohn- Rentenungleichheit, Untervertretung in Wirtschaft und Politik, erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sexistische Rollenstereotypien und sexuelle Belästigung.

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der Beruf der Pflegefachpersonen zwar ein sehr schöner, vielfältiger, aber auch höchst anspruchsvoller mit einer langen und fordernden Ausbildung ist.
Deshalb verlangt der SBK mit der Pflegeinitiative und anlässlich des Frauenstreiks angemessene Arbeitsbedingungen, Respekt und Anerkennung für die wichtigen Aufgaben der Pflegenden.
Jedoch wird keine Pflegefachperson ihre Arbeit am 14. Juni niederlegen und die ihr Anvertrauten im Stich lassen. Sie kann aber mit ihren Kolleginnen und Kollegen Streikpausen und eine Sensibilisierungaktion im eigenen Betrieb planen, oder sich von männlichen Kollegen vertreten lassen, um an einer Veranstaltung zum Frauenstreik teilnehmen zu können. In Chur gibt es von zehn Uhr morgens bis acht Uhr abends auf dem Alexanderplatz ein buntes Programm, später noch einen Ausklang in der Werkstatt. Wer verhindert ist, sich aktiv am Streik zu beteiligen, kann ihre/ seine Solidarität durch einen Aufkleber mit der Aufschrift „Stellen Sie sich vor, ich würde heute streiken“ zeigen. Dieser kann über die Geschäftsstelle des SBK bezogen werden.

Einen Anlass zu streiken, haben wir Frauen alle, und auch die Männer, denn eine Gesellschaft, die ihrer einen Hälfte Partizipation und Wertschätzung verwehrt, kann für niemanden gut sein.
Deshalb streiken wir auch für den Vaterschaftsurlaub, wir streiken für eine Anerkennung der privat geleisteten Care- Arbeit, gegen Altersarmut, die vor allem die Frauen trifft, wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit, wir verlangen eine Aufwertung der weiblich-identifizierten Berufe. Neben der Pflege sind dies zum Beispiel Coiffeuse, Kellnerin, Verkäuferin und Lehrerin.
Und wir streiken gegen Sexismus und Gewalt, die zum grössten Teil von Männern ausgeübt werden, aber zum grössten Teil Frauen treffen. Wir erwarten endlich eine Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes.
Wir freuen uns, wenn Frauen und auch Männer, die sich selbst nicht benachteiligt fühlen, sich solidarisch zeigen und mittun- für die notwendigen Veränderungen unserer Gesellschaft brauchen wir jede Frau und jeden Mann.

Renate Rutishauser, Präsidentin SBK Graubünden, Tomils

Renate Rutishauser
01.06.19 - 09:07 Uhr
Leserbrief
Ort:
Tumegl/Tomils
Zum Artikel:
Diverse Berichterstattungen zum Thema Frauenstreik
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