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Wenn schon «uffa», dann aber richtig!

Wenn schon «uffa», dann aber richtig!

Seit vielen Jahren verfolge ich die Geschicke und Ungeschicke der Brambrüeschbahn.
Ich finde es toll, wie bestimmt auch viele andere Leute aus der Umgebung, dass man direkt aus der «Metropole» Chur auf den Hausberg Brambrüesch kommt. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmale, welches unbedingt erhalten bleiben muss.

Als Gründungsmitglied des Vereins Alpenbikepark und privater Event-Organisator der wohl bis anhin bedeutendsten und zuschauerträchtigsten Mountainbike Schweizermeisterschaften, die es je gab, fehlt mir die Vision zum Projekt.
Einfach mit einer neuen Bahn und einigen kleinen Angebotsänderungen, wie z.B einem MTB Cross Country Trail (totaler Flop meines Erachtens), die Bahn ohne finanziellen Zustupf der Stadt in die schwarzen Zahlen heben zu wollen, geht schlichtweg nicht auf.

Die Talstation sollte vielmehr zum Eingangstor in die Bündner Bergwelt dienen, ein Portal, welches die Winter- und Sommergäste in die Bündner Berge bringt. Direkt aus der Stadt auf den Dreibündenstein, mit Stationen dazwischen. Mit Verbindungen im Winter und Sommer auf die Lenzerheide und weiter nach Arosa. Um ökologisch – und vielfach schneller als mit dem Auto – auf die Lenzerheide zu gelangen. Auf dem Dreibündenstein ein Panorama Hotel, dieses wäre nur 300 Höhenmeter unter dem – von Spitzensportlern aus aller Welt heiss begehrten – Muottas Muragl im Engadin. Zusätzlich der sehr kurze Anfahrtsweg mit dem Zug vom und zum Flughafen Zürich.
Mit der Erschliessung der Skipisten im Winter sowie einem massiven Ausbau der Bikestrecken im Sommer vom Dreibündenstein in verschiedene Richtungen, wäre die Region wohl bald die Nr. 1 in Europa. Dazu müssten die Regionen und Touristiker endlich enger zusammenarbeiten, Top Sommer- und Winterevents austragen und das Riesen-Potenzial auf dem Berg ausschöpfen.
Den, zu 95% von Freiwilligen und Mitgliedern des Vereins Alpenbikepark gratis erstellten Bikestrecken, wollten bis kurz vor der MTB Schweizermeisterschaft 2009 weder der Stadtrat noch der damalige VR der Brambrüeschbahn eine Bewilligung erteilen. Dank dem damaligen Bürgermeister Rolf Stiffler, der an meine Vision glaubte, konnte ich ein Provisorium erlangen. Nun, einige Jahre später, schmücken sich Politiker und Verwaltungsräte mit dem Erfolg der Sommergäste auf dem Hausberg.
Und wer glaubt, dass bei den Mountainbikern der Zenit bereits erreicht ist, der täuscht sich gewaltig.
Der Mountainbikesport wird in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit noch viel mehr Gäste bringen, denn viele Kinder wachsen erst jetzt mit dem Mountainbike auf und üben diesen als Volkssport wie das Skifahren aus. Nur, viele Strecken sind heute einfach (noch) nicht Kindesgerecht gebaut. Beinahe die Hälfte, der z.B. in Graubünden wohnenden Leute sind nicht mit dem Mountainbike aufgewachsen, in 30 Jahren wird das Verhältnis wohl ganz anders aussehen.
Deshalb ein Ja zu Brambrüesch, jedoch ein Nein zum Projekt «Uffa», dies muss wohl nochmals überdacht werden! Mein Vorschlag: Entweder kauft man nochmals eine Occasionsanlage für die zweite Sektion und baut in 10-15 Jahren richtig um und bekommt von der Stadt den Jährlichen Beitrag.
Oder man macht es ganz richtig mit der Direktverbindung. Eine Anlage zum Dreibündenstein mit den gesamten Ausbau. Dies wäre ein Projekt für die nächste Generation!
Silvio Bundi, Initiant der Bikestrecken Brambrüesch, Unternehmer in Chur, wohnhaft in Haldenstein.

Silvio Bundi
13.05.19 - 11:06 Uhr
Leserbrief
Ort:
Haldenstein
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