×

Gesundheitskommission des NR gegen Zuckersteuer

Wie schon der Ständerat zuvor lehnte die Gesundheitskommission des Nationalrats eine Standesinitiative zur Einführung einer Zuckersteuer des Kantons Neuenburg ab. Kein Wunder! In der Lobbygruppe für Süssgetränke im Bundeshaus, die 2013 auf Initiative der Getränkehersteller gegründet wurde, sind 14 Nationalräte, je zwei von der FDP und BDP, und je fünf von der CVP und SVP. (Mit ihm im Vorstand sitzen Vertreter von Red Bull und Coca-Cola.) Brisant ist, dass sechs davon auch Mitglieder der Gesundheitskommission sind, darunter eine ehemalige Bundesratskandidatin. Zu insistieren, dass dies keinen Interessenskonflikt darstellt ist entweder dreist oder naiv. Der einzige sichere Weg sich einem solchen nicht auszusetzen wäre es ein solches Mandat gar nicht erst anzunehmen. Warum tut jemand sowas?
Der mehrheitlich bürgerliche Bundesrat war in der Vergangenheit sogar gegen eine Deklarationspflicht; d.h. die Schweizer Hersteller dürfen geheim halten, wie viel Zucker in einem Lebensmittel steckt. Da faseln FDP-Nationalrätin Isabelle Moret und der CVP-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter von Eigenverantwortung der Konsumenten. Aber erstens müsste man schon beinahe Chemiker sein um die versteckten Zucker in Lebensmittel als solche auf dem Etikett zu erkennen, und zweitens müssen alle bezahlen, wenn sich Leute am Zucker krank essen.
Ich habe zusehends weniger Vertrauen in dieses Milizsystem. Bei vielen Parlamentariern frag ich mich, inwiefern sie neben ihrem politischen Amt und den außerparlamentarischen Mandaten ihren ursprünglichen Beruf überhaupt noch ausüben. Wurden sie Politiker um Mandate zu ergattern oder erhielten sie diese, weil sie Parlamentarier sind? Sehr wahrscheinlich beides. Die Einkommen von solchen Mandaten müssten offen gelegt werden. Dann könnten die Wähler wenigstens selbst entscheiden, ob für sie solche Kandidaten wählbar wären. Für mich wären sie`s nicht.

Fritz Schulthess
17.02.19 - 19:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Auf dem "biologischen" Biotta Cassis steht: 140 Gramm Kohlenhydrate, davon 130 Gramm Zucker pro Liter.
Ich fragte vor etlichen Jahren Biotta, ob man Zucker nicht reduzieren könne. Aber diese Etikette blieb dieselbe.
Ähnliche Fragen stellte ich punkto Reinheit der Gemüsesäfte, die z.B. mit Agaven(sirup), Zitronensaft bzw. anderen süssen Fruchtsäften gemischt sind, während gemäss dem Bestseller "Fit for Life" man Früchte und Gemüse nicht gleichzeitig zu sich nehmen sollte.
Beispielsweise Randensaft gab es früher in der Migros einzig mit Milchsäure, für mich auch im Geschmack super.
Sie können sich gerne die aktuellen Flaschen anschauen (Migros, Coop, Reformhaus etc.).
Von einer Firma, die ihren Fokus auf Gesundheit und Bio legt, erwarte ich Besseres.