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SBB-Areal in Rapperswil als einmalige Chance für mehr bezahlbaren Wohnraum

Die SBB prüfen aktuell intern, welche Möglichkeiten bestehen, um das Bahnhof-Areal in Rapperswil besser zu nutzen und allenfalls Wohnungen und Büros zu bauen. Stadtrat Thomas Furrer würde eine Entwicklung des Areals im Grundsatz begrüssen.
In der Augustausgabe der Zeitschrift Hochparterre von 2018 wird über die Immobilienabteilung der SBB berichtet. Mittlerweile ist die SBB zur zweitgrössten Immobilienfirma des Landes geworden. Einst waren die Bundesbahnen Pioniere im Bereich des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Sie unterstützten beispielsweise, nicht ganz uneigennützig, die Eisenbahner-Baugenossenschaften (EBG), die vor mehr als 100 Jahren u.a. auch in Rapperswil zahlbaren Wohnraum für die Bahnangestellten schufen. In den letzten Jahren nimmt innerhalb des Immobilienportfolios der SBB aber leider insbesondere der Anteil an Wohnungen im oberen Preissegment zu. Die überteuerten Wohnungen an der Europaallee in Zürich sind nur eines von vielen Beispielen. Es ist zu befürchten, dass auch in Rapperswil dereinst Luxuswohnungen geplant werden könnten.
Es wird sicher noch einige Zeit verstreichen, bis sich im Bahnhofsareal in Rapperswil wirklich etwas tut. Die Verantwortlichen der Stadt Rapperswil-Jona sollten sich aber trotzdem schon jetzt Gedanken zur Zukunft des Areals machen, sich möglichst bald in den Prozess einbringen und sich gut auf die Verhandlungen mit der «unbekannten Immobilien-Gigantin SBB» vorbereiten. Unabhängig davon, was jetzt genau mit dem Stadttunnel passiert. Ich erwarte vom Stadtrat, dass er sich aktiv für preisgünstigen Wohnraum einsetzt und nicht wieder das Mantra «der Markt regelt das schon» ertönt. Von der SBB erwarte ich, dass sie aus der öffentlichen Kritik an überteuerten Luxuswohnungen in anderen Städten (siehe dazu beispielsweise die Noigass-Initiative in Zürich) lernt. Diese einmalige Chance, mehr bezahlbaren Wohnraum in Rapperswil-Jona zu schaffen, darf nicht ausgelassen werden!

Roman Zwicky
22.01.19 - 19:46 Uhr
Leserbrief
Ort:
Rapperswil
Zum Artikel:
Leserbrief zum Artikel «SBB wollen Bahnhof-Areal in Rapperswil besser nutzen» vom 10. Januar 2019; Linth Zeitung
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