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Vandalenakt in Leis

Im europäischen Kulturerbejahr wird in der Gemeinde Vals ein historisches Gebäude, ein einzigartiges Denkmal, das Ortsbild von Leis vom Hauseigentümer während eines laufenden Unterschutzstellungsverfahrens frevlerisch zerstört. Die zuständigen Gemeindebehörden sehen die Schutzwürdigkeit des prächtigen Walserhauses nicht und erteilen die Baubewilligung vier Tage vor Ablauf der erstreckten Vernehmlassungsfrist. Der Hauseigentümer sieht keinen Grund, laufende Fristen des Unterschutzstellungsverfahrens und die Rechtsmittelfristen der Einsprecher zu respektieren. Er zerstört unmittelbar nach Zustellung des Behördenentscheids wertvolles Kulturerbe und schafft damit unrechtmässig vollendete Tatsachen.
Dies alles sieht nach einem abgesprochenen Drehbuch zwischen Gemeindebehörde und Hauseigentümer aus. Einmal mehr entsteht der Eindruck, dass Gemeinderat und weitere Behördenvertreter von Vals sich als Befehlsempfänger und Erfüllungsgehilfen im Dienst von Truffer & Stoffel verstehen.
Z’Hansjörisch Hus hätte es bei Gott und allen Heiligen, Vorfahren und zukünftigen Generationen mehr als verdient, in einer sorgfältigen, umsichtigen Güter- und Interessenabwägung im europäischen Kulturerbejahr unter Schutz gestellt zu werden. Bleibt zu hoffen, dass kantonale Instanzen möglichst viel retten, sanktionieren und aufsichtsrechtlich überprüfen werden.

Rita Schmid, Vals und Zürich

Rita Schmid
03.12.18 - 02:06 Uhr
Leserbrief
Ort:
Vals
Zum Artikel:
Bündner Heimatschutz beklagt "skandalösen Abbruch" in Vals; Ausgabe GR, 1.12.2018
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