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Gemeindefusion

Warum gibt es Gemeinden?
Seit ich mich aktiv mit dem Thema Gemeindefusion beschäftige, beobachte ich die aktuellen Entwicklungen der Gemeinden mit grosser Skepsis. Damals versprachen die Initianten dem Stimmvolk neben der Verbesserung der finanziellen Lage des Kantons auch, dass die Gemeinden ihre Infrastruktur gemeinsam einfacher erhalten können. Nebst der Tatsache, dass sich die Fusion aus finanzieller Sicht bis jetzt nicht gelohnt hat, die Bürokratie keineswegs weniger wurde, und auch die Dienstleistungen nicht besser geworden sind, bin ich besorgt über den Zustand, in dem sich unsere Gemeinden momentan befinden. Gemeinden wurden ursprünglich geschaffen, um Probleme lokal zu lösen und vor Ort zu bekämpfen. Vor acht Jahren ging diese Eigenschaft der Gemeinden verloren, da diese nun zu gross sind, um lokal für Ordnung zu sorgen. Das Prinzip von Gemeinden scheint also an der damaligen Landsgemeinde völlig vergessen gegangen zu sein. Die neuen Gemeinden tätigen jetzt Arbeiten, die vorher der Kanton hätte tätigen können, können aber dafür weniger auf lokale Probleme eingehen, als noch vor acht Jahren. Als Ennendaner beobachte ich, dass die Gemeinde Glarus zumindest in Glarus selbst für eine gut funktionierende Infrastruktur sorgt, doch die Gemeinde Glarus besteht eben nicht nur aus der Stadt Glarus. Hierfür sind die Strassenlaternen beim Altersheim Bühli ein gutes Beispiel. Einige Laternen brennen schon seit längerer Zeit nicht mehr, und es scheint, als hätte man diese komplett vergessen. Ich kritisiere nicht die Gemeinden an sich, sondern die Befürworter der Fusion, die die Folgen einer Fusion damals nicht zu Genüge eingeschätzt haben. Dennoch muss ich die Gemeindeverwaltung von Glarus für die vorbildliche Arbeit, die sie in den letzten Monaten in der Stadt Glarus getätigt hat, loben. Aber um zukünftig Probleme effizienter zu lösen, sollte der Aufbau der neuen Gemeinden überdacht werden.

Ivo Oertli
20.11.18 - 16:53 Uhr
Leserbrief
Ort:
Ennenda
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