Eine Fremdsprache in der Primarschule Initiative

Sprachumegabte wollen auch Fremdsprachen lernen

Neue Sprachen zu lernen war für mich als Kind immer so eine Sache. Als Legasthenikerin fiel mir das überhaupt nicht leicht und die ewigen schlechten Noten haben mein Gemüt auch nicht gerade erhellt. Aber ich mag Sprachen eigentlich, ich mag sie vor allem um in fremde Länder reisen zu gehen und deren Kultur besser kennen zu lernen. Und genau für Menschen wie mich, die mehr Mühe und Zeit benötigen, um eine neue Sprache zu verstehen, ist es wichtig, früh mit dem Erlernen anzufangen. Ich spreche heute ein bisschen Italienisch, Französisch und Englisch; grammatisch nicht immer korrekt, aber ich kann mich verständigen. Denn es geht nicht darum, Vokabeln auswendig zu lernen, sondern darum ein Gefühl für die Sprache zu bekommen. Und dass man als Kind fremde Sprachen besser lernt ist mehrfach wissenschaftlich bewiesen und breit bekannt. Deshalb stimmte ich am Sonntag Nein zu Fremdspracheninitiative. Zudem diskriminiert es uns Romanen, wie auch die Italienisch sprechenden Bündner. Dass wir Englisch als Einzige in der ganzen Schweiz erst ab der siebten Klasse lernen sollen, würde uns für die berufliche Zukunft und Ausbildung stark benachteiligen. Und genau für weniger sprachbegabte Schülerinnen, wie mich, ist es sehr schwierig, in kurzer Zeit eine neue Fremdsprache genügend zu lernen. Und zum Schluss bedeutet mir Graubünden viel und wie der Steinbock, gehört die Dreisprachigkeit zu unserm Kanton. Als erste Fremdsprache eine Kantonssprache zu lernen finde ich auch eine Sache des Respekts gegenüber unserem wunderbaren Kanton. Deshalb ein klares Nein zur Initiative "Nur eine Fremdsprache in der Primarschule”.

Flurina Bezzola, Pontresina, Coiffeuse und Studentin

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