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SBB unterstützt ihre Konkurrenz

Mit dem Einsatz von himmeltraurigem Rollmaterial zwischen Zürich und Chur gibt die SBB dem Fernbus immerhin die Möglichkeit, das Angebot zwischen Chur und Zürich auszubauen (das ist freie Marktwirtschaft). Diese Fernbusse werden jedoch im Gegensatz zu den Schrott-Zügen der SBB nicht subventioniert - und sind trotzdem günstiger! Ich bin kein Fernbus-Fan - einen Fernbus habe ich noch nie benützt - aber die SBB werden mich wohl früher oder später sicher noch dazu zwingen. Denn wer hat schon Lust in, mit unseren Steuergeldern subventionierten, Drittwelt-Zügen zwischen Chur und Zürich zu reisen? Hauptsache ist doch, dass die Gage (von Salär kann man ja hier wohl nicht sprechen) von Andreas Meyer (CEO SBB) stimmt. Auch wenn er im Bombardier-Debakel total versagt hat und wir dieses Versagen eben mit dem abgewrackten Rollmaterial büssen müssen. Und dass sich die Bündner Politiker und die Touristikorganisationen nicht wehren ist ja fast nachvollziehbar: Keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus! Auch wenn es zum eigenen Schaden ist!

Hubert Allemann
24.06.18 - 20:38 Uhr
Leserbrief
Ort:
Maienfeld
Zum Artikel:
Kein guter Zug der SBB
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Danke, Hubert Allemann, Sie haben - wieder - recht.
Folgenden Aspekt finde ich aus unserer Bündner-Sicht wohl noch wichtiger: Wie in dem entsprechenden Artikel berichtet wurde, wehrt sich die Walliser Tourismus-Organisation (gegen die SBB) bzw. anerkennt den hohen Stellenwert des Touristen-Reisemittels "from outside" hin zur Feriendestination, während GRF das nicht so sehe bzw. nichts unternehme.
Das prangere ich ja seit Jahren an, ich finde GRF macht deshalb - seit sehr langer Zeit - so ziemlich alles falsch, weil die Subventionen sprudeln. Meine Meinung: Für GRF wurde inzwischen ein Mehrfaches des Betrages "aufgeworfen oder rausgeworfen", nennen Sie es wie Sie sollen, was das vielverschriene Mayr-Melnhof-Fiasko kostete. Wieso wird nicht in der SO gross publiziert, was GRF seit Jahrzehnten kostet inklusive einer Jahresbuchhaltung 2017?

Sehr geehrter Herr Reuss

Danke für Ihren Kommentar zu meinem Leserbrief!

Ja - auch Sie haben wirklich recht. Aber was nützt alles, wenn nur ein Statistik-Interpret wie Eugen Arpagaus (siehe SO-Ausgabe von heute - Artikel 'Graubünden verliert an Boden') als Leiter des kantonalen Amtes für Wirtschaft und Tourismus - AWT -  (klingt ja wirklich toll) ein so wichtiges Amt besetzt? 

Das Debakel mit dem Ansiedelungsprozess einer Gross-Sägerei (zuerst in Untervaz unter einer Hochspannungsleitung (!) und ohne Konsultation/Einverständnis des Landbesitzers geplant) - und dann der nachfolgende Flopp in Domat/Ems zeigt, welche Qualifikationen dieser Beamte hat. Aber man lässt ihn trotz allem 'an seinem Sessel kleben'. Auch um unsere Tourismusorganisationen steht es nicht besser. Und hier schliesst sich auf 'wundervolle Weise' der Kreis wieder :-((.

In Tourismuskreisen fragt man sich ja immer wieder, was das Ausland besser macht als die Schweiz bezw. Graubünden. Man findet dort aber dann die Antwort jeweils selbst: Nichts - die Schweiz / Graubünden ist ebenso gut - oder noch besser.

Dann frage ich mich, warum diese Studie zu total anderen Resultaten kommt?

Aber Vogel Strauss-Politik und Selbstgefälligkeit der massgebenden Stellen ist auch Politik - allerdings eine sehr teure und wenig erfolgreiche - wobei man ja alles ignorieren oder schön- bezw. kleinreden kann. Und schuld sind sowieso immer die Anderen, oder das 'garstige' wirtschaftliche Umfeld (dieses gibt es ja scheinbar nur in der Schweiz und somit auch in Graubünden) und natürlich der EURO-Kurs.

Eine Antwort (von vielen) hätte ich für die Touristiker auf obige Frage: Kennen Sie die Unterschiede für den Gast, ob z.B. ein Hotel Familiengeführt oder Managementgeführt ist? Der Gast erkennt die Unterschiede sehr wohl und sehr schnell - und hier liegt eben auch das Erfolgsrezept. Man ist dann eben wirklich Gast und nicht einfach zahlender Kunde!

Das habe ich als vielreisender z.B. erst kürzlich wieder bei einem gebuchten Hotel in Österreich erfahren (schon vor dem Hotel-Aufenthalt - dieser hat noch nicht stattgefunden). Aber das wäre eine zu lange Geschichte und diese würden unsere Touristiker weder verstehen noch glauben. Also lasse ich das.