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No-Billag

Es gibt bekanntlich mehrere Gründe für eine Ablehnung der No-Billag-Initiative, die auf eine Aushungerung der SRG abzielt. Einer der Hauptgründe, warum eine Schwächung oder gar ABschaffung der SRG für unser Land besonders nachteilig wäre, ist der substanzielle Beitrag, den das Medienhaus für den Zusammenhalt der Willensnation Schweiz leistet. Sie gewährt der Berichterstattung über Ereignisse, die sich in der Schweiz abspielen, breiten Raum und fördert damit das Verständnis für die verschiedenen Volks- und Sprachgruppen, aus denen unser Land besteht. Sie hat damit eine eminent identitätsstiftende Funktion, was gerade in unserer Zeit mit ihren desintegrierenden Tendenzen (digital communities) ausserordentlich wichtig ist. Durch eine solidarische Verteilung der Gebühreneinnahmen sorgt die SRG dafür, dass auch die kleineren Sprachgemeinschaften in den Genuss vielseitiger Programme kommen. Entsprechendes gilt etwa auch für Angebote, die zu Gunsten sinnesbehinderter Menschen bereitgestellt werden. Ebenfalls dem Zusammenhalt der Schweiz dienen die Beiträge, welche die SRG für die Kulturförderung aufwendet.
Es ist unwahrscheinlich,dass das Erbringen der erwähnten Leistungen der SRG für rein kommerziell orientierte Radio- und Fernsehunternehmungen von Interesse wäre. Wollen wir also verhindern, dass die Schweiz in Zukunft auf die identitätsstiftenden Leistungen einer nationalen Radio- und Fernsehgesellschaft verzichten muss, müssen wir die No-Billag-Initiative ablehnen.

Heinz Gäumann
04.01.18 - 17:12 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
No-Billag: Extrem, aber nicht chancenlos, Südostschweiz, 4. Jan. 2018
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Selbst wenn diese Personen "abschreckend" wirken sollten, wäre die Annahme der No Billag Initiative um einiges "erschreckender".Dann könnten wir genauso gut wieder den Adel resp. den "Geldadel" einführen.

Das mag in der Theorie stimmen, in der Praxis haben auf mich aber beispielsweise Roger Schawinski, Jonas Projer (und Christa Rigozzi) die gegenteilige, sprich: abschreckende Wirkung.