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Verkehr(t)

Weltweiter Zuzug in die Zentren, vor Jahren grosser SO-Artikel, von Landquart bis Bonaduz (oder Thusis) grosser Agglobrei in den nächsten Jahr(zehnt)en, seit Jahren die Mär von der Tälerentvölkerung: Warum wächst dann Chur nicht dementsprechend (sondern der Verkehr NOCH mehr) bzw. nahmen stattdessen die Pendlerströme nochmals deutlich zu? https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/2017-05-10/mehr-pendler-dafuer-…
Titel: "Mehr Pendler, dafür weniger Touristen in der Stadt Chur".
Weil man eben eher NICHT in Chur wohnen will, sondern bloss ständig reinfährt?
Warum? Liegts an der top-höchsten Lebensqualität in Chur, von der Wirtschaftsförderer wie es wohl Stadtpräsident Marti ist, schwärmen?
Es werden in GR Strassen, Kreisel (Westend für 40 Millionen), Umfahrungsstrassen, Tunnels, Zweitröhren etc. wie wild gebaut. Wozu? Ich diagnostiziere sinkende Lebensqualität und steigende Krankenwesenkosten: Ein Volk von Fahrenden? Vor was wegfahrend? Vor sich? Wie wärs mit Sein?
Siehe Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/polizeimeldungen/2017-05-18/ein-worst-cas…
Im SO-Artikel ist Facebook abgebildet: "Hier eine Grafik zur Auffrischung. Damit alle wissen, wie die Rettungsgasse zu bilden ist: Bitte teilt den Beitrag!"
Auffrischung? Ist das notwendig, sind die Fahrausbildungen in der Schweiz nicht top? Topteuer jedenfalls. Kürzlich berichtete die Wochenendpresse über mannigfache Lockerungen der Fahrprüfungen, auch Senkung auf 17 Jahre wird "empfohlen". Ebenso Lockerungen beim Landschaftsschutz (der gemäss Beobachter-Titelstory eh bereits gelöchert ist): "Sehr, sehr, sehr zufrieden" sei CVP-Grossrat Reto Crameri (Titelseite SO 18.5.2017): Urek-Kommissionspräsident Werner Luginbühl: "Die Lockerung der Gesetze ist als solche heikel." Goldig hat er das ausgedrückt. Meine Meinung: Durch das vom Ständerat vorgeschlagene "indirekte" Prozedere wird Willkür und Intransparenz gefördert, eine Mogelpackung. Das behauptete "Problem zerfallender Ställe, wertvollem Kulturgut": Machen Sie die Probe aufs Exempel, schlagen Sie diesen Leuten vor, dass man diese Ställe restauriert wie sie sind, aber OHNE dass sie zu Bauland (an besserer Lage als Villen) vergoldet werden (und die Landschaft durch Verkehr etc. konterkariert wird). Was glauben Sie, wie "happy" die mit dieser Kultur-Lösung wären?
Fazit: Partikularinteressen sehe ich in der Schweiz NOCH mehr bedient (bzw. sich bedienen), das Gemeinwohl sehe ich sinken. Was sagt und tut eigentlich "das Bollwerk der Inklusion: für alle (statt für wenige)", die SP, dazu? Ich versuche dort schon lange einen Termin zu kriegen, aber ich glaube eher kriege ich einen beim Papst oder Trump. Kundendienst? Erst recht keine Hotline, würde ich sagen.
Beispiel für Verkehr in Chur: 18.5.2017 um 19:38 Uhr: Mehrere Autos, ein Motorradfahrer (mit blauem L-Schild hinten und "intellektuell" gestikulierend) und etwa sieben Töfflis dauerhupend und teils in Schlangenlinien kurvend durch die Quaderstrasse und Alexanderstrasse Chur. Schon wieder Fasnacht? Oder der alltägliche (und gesetzeswidrige) Wahnsinn?
Apropos Töff(lis):
1) Fififrei reanimierte den Töfflihype, scheint mir, durch seine
http://www.khur.ch/waazzoouu/touren
Und Chur Tourismus-Direktorin Leonie Liesch lobt es in höchsten Tönen:
https://www.youtube.com/watch?v=NhO7aEO8Q7s
Ein Armutszeugnis finde ich das. Und der Churer Unternehmer Martin Bundi wollte diesen Fifi Frei als Präsident GRF installieren, aber Regierungsrat Parolini lehnte das (zum Glück) ab gemäss Presseberichten (der Kanton spendiert dem Privatverein GRF den Grossteil seines 12-Millionen-Jahresbudgets, während der frühere GRF-Präsident Andreas Wieland im SO-Interview sinngemäss bekundete, viele Tourismusunternehmer könnten praktisch keine Steuern zahlen so schlecht laufe das Geschäft).
2) SO 17.5.2017 (Titelseite) berichtet über den Skateboard-Todesfall am Heinzenberg: Der Gemeindepräsident und BDP-Grossrat Walter Grass: "Töff- und Tourismus-Verkehr nähmen ständig zu." Und: "Der Töffverkehr hat enorm zugenommen", sagt er, "und auch die Motorrad-Fahrschulen sind allgegenwärtig und eine grosse Belastung für uns."
3) 17.Mai 2017 kurz vor 22 Uhr Südumfahrung Chur: 17 schwere laute Motorräder kommen aus Richtung Lenzerheide über uns (als ich mich gerade im "Naherholungsgebiet Chur" befand), es klang von Ferne bereits wie Donnerwettergewitter. Etwas später fünf Nachzügler dito. Zweifellos ein Dienst der Gemeinnützigkeit und Sinnhaftigkeit?
SO 12 Mai 2017 "Graubünden kennt zu viele Töffmekkas" von Paul B. Hassler über Feldis, vermeintlich abgelegene Ruheoasen, die durch Töffgruppen für ihr "störendes Hobby missbraucht" werden (…) und junge bis sehr junge einheimische Töfflibuben so animiert werden, mit ihren penetranten Töfflis einen möglichst gleichwertigen Lärmpegel zu erreichen.
Frage: Was wollen wir in Graubünden WACHSEN lassen?
1) Den Verkehr (quantitativ, und "qualitätiv" via lärm-/abgasefrisierung - Töfflis haben ähnlich wie Rasenmäher speziell chemische Abgaswerte betreffend Gefässkrankheiten, COPD, Ashma, Krebs) und die Krankenwesenkosten (die inklusive Demografie eigentlich heute kaum noch zahlbar sind aber extreme Steigerungsraten sind prognostiziert, ähnlich wie beim Verkehr) und den Klimawandel?
2) Oder meinen Gesundheitspark GR für Tourismus-Turnaround und Erstbewohner (als Prototyp/Vorbild für die Welt)?
Zwar lese ich seit x-Monaten in den ständig publizierten SO-Zeitungsmeldungen über Lärmklagen in Wohnhäusern und Hochdrehen des Motors und was des antisozialen Verhaltens mehr ist – aber wird es insgesamt besser? Amtblatt 13.4.2017 (Seite 3) titelt: "Polizei greift durch". "Im Rahmen der Aktion 'Zu gefährlich, zu laut, zu schnell' intensiviert die Stadtpolizei Verkehrskontrollen(…). Bei entsprechenden Feststellungen nimmt die Stadtpolizei Meldungen (wenn möglich unter Angabe der betreffenden Kontrollschildnummer) unter Telefon 081 254 53 00 entgegen."
Meine Bitte an die Bevölkerung: Melden Sie diese "Dezibelexhibitionisten", das dürfte mehr zu unser aller Lebensqualität beitragen als die Marketingschönrederei, die Neuzuzüger und Touristen nach Chur und GR generell locken will.

Wolfgang Reuss
18.05.17 - 22:35 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Ein Worst Case für den Verkehr, SO-GR 18.5.2017 online
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