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Zwischen Pastillen und Pixeln: Wo Graubünden auf Gaming trifft

Wie es dazu kam, dass Laaxer Snowboardpisten plötzlich auf Bildschirmen weltweit befahrbar sind

Bündner Woche
11.11.25 - 09:36 Uhr
Leben & Freizeit

Maria-Catharina Lechmann

«Fortnite» gehört zu den beliebtesten Videospielen der Welt: 650 Millionen registrierte Spielerinnen und Spieler weltweit, davon bis zu drei Millionen pro Tag. Das kostenlose Onlinespiel kann auf allen möglichen Geräten gespielt werden. Auf dem Handy, dem Computer oder auf Konsolen wie der Playstation 5. Seit dem 20. September können die Spielerinnen und Spieler rund um den Globus ein Stückchen Graubünden zu sich nach Hause auf den Bildschirm bringen. Im Rahmen der «Fisherman's Friend Challenge» ist der «Fisherman's Friend Snowboard Run» spielbar. Auf der virtuellen Map können ikonische Elemente aus dem Skigebiet Laax wie die Bergstation Galaaxy und die grösste Halfpipe der Welt wiedergefunden werden. Im Gespräch mit der «Büwo» erzählt Madeleine Saxer, Brand Director bei «Fisherman's Friend», wie es dazu kam.

Es gab bereits mehrere «Fisherman's Friend Challenges» in Fortnite. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Madeleine Saxer: In der Bonbonbranche unterscheidet sich das Zielpublikum je nach Marke. Aufgrund der Positionierung von «Fisherman's Friend» haben wir einen überproportionellen Anteil an Konsumentinnen und Konsumenten unter 25 Jahren. Aus diesem Grund aktivieren wir die Marke in Bereichen, wo die Relevanz für diese Altersgruppe möglichst gross ist.

Und dazu passt Gaming?

Ja, weil der Schwerpunkt der Altersgruppen dort bei etwa 20 Jahren liegt. Und das war für uns als Marke ein sehr guter Treffer. Zudem steht «Fisherman's Friend» ja auch ein bisschen für Challenges. Da passt auch unser Motto «Never be without a friend». So konnten diese beiden Faktoren schön vereint werden.

Warum genau das Spiel Fortnite?

Wir haben natürlich nach Games gesucht, bei denen man auch das Branding einbringen kann. Da bieten sich die sogenannten Maps, die man selbst erstellen kann, gut an. Zudem ist «Fortnite» noch immer eines der beliebtesten Games, die es gibt. 

Welche Werte von Fisherman's Friend spiegeln sich im Game wider?

Aus unserer Marktforschung wissen wir, dass «Fisherman's Friend» gerne als Enabler (Befähiger, Anm. d. Red.) gesehen wird. Deshalb passt das Thema Challenge und natürlich auch die mentale und körperliche Erfrischung, welche das Produkt liefert, perfekt zum Game. Denn wenn du nicht fokussiert bist, schaffst du die Abfahrt nicht schnell genug.

Wie kam Laax zu der Zusammenarbeit dazu?

(Lacht.) Das ist tatsächlich sehr zufällig passiert. «Fisherman's Friend» hat eine langjährige Partnerschaft mit Andri Ragettli, er ist unser Markenbotschafter. An einem von ihm organisierten Event waren auch Vertreterinnen und Vertreter von Laax anwesend und da kamen wir ins Gespräch. Nach dem Event haben wir aber gar nicht weiter über eine Zusammenarbeit nachgedacht. Erst als wir in der Konzeption des Snowboard-Runs waren, kamen wir auf die Idee, dass es cool wäre, Elemente eines echten 
Schweizer Berggebietes einzubauen. Und da ist uns Laax eingefallen und wir haben total spontan den Kontakt wieder aufgenommen.

Mit wem haben Sie während des Prozesses sonst noch zusammengearbeitet?

Wir wurden von der Agentur MYI unterstützt. Die Agentur ist im Gaming Bereich spezialisiert. Sie haben uns optimal beraten, wie die Marke «Fisherman's Friend» relevant in der Gaming-Community veranktert werden kann. Zudem haben wir mit Creators aus dem Gaming-Bereich gearbeitet, die den Map-Code beworben haben. Um die Challenge spielen zu können, braucht man diesen nämlich. Die Bewerbung und Verbreitung des Codes ist darum essentiell. Weil wir uns bereits in der Online-Welt befinden, war es natürlich naheliegend, dass wir mit Creators aus der Gaming-Community zusammen arbeiten.

Wie kann man sich die Snowboard-Challenge vorstellen?

Die Challenge entstand ursprünglich in Anlehnung an «Mario Kart». Anfangs führte die Strecke über eine normale Strasse, wurde später jedoch in eine winterliche Schneelandschaft verwandelt. Mit dem Snowboard können die Spielerinnen und Spieler Tricks ausführen und Items einsammeln, die ihnen zusätzliche Boosts und mehr Geschwindigkeit verleihen. Wer am schnellsten im Ziel ankommt, gewinnt.

Ist die reale Piste nachgebildet?

Nein, leider nicht. Das haben wir uns alle gewünscht. Aber Laax stiess sehr kurzfristig dazu und eine akkurate Nachbildung hätte den Zeitrahmen gesprengt. Daher haben wir uns auf die Schlüsselelemente wie die Bergstation Galaaxy und die Halfpipe beschränkt. 

Gab es noch andere Herausforderungen?

Theoretisch gibt es unendlich viele Möglichkeiten in so einem Game. Trotzdem hat man ein Budget und einen Zeitrahmen, den man einhalten muss. Recht früh haben wir das Konzept festgelegt und mussten uns dann an diesen Plan halten, auch wenn wir noch viele andere tolle Ideen gehabt hätten. 

Was war Ihr persönliches Highlight der Zusammenarbeit?

Dass Laax überhaupt zugesagt hat (lacht)! Und natürlich das positive Feedback der Gamerinnen und Gamer. Ich selbst bin keine Gamerin, aber es war sehr spannend, sich in diese faszinierende Welt zu wagen und neue Einblicke erlangen zu dürfen.

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