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Osteoporose und Vitamin D

Osteoporose ist eine tückische Krankheit: Die Knochen verlieren an Stabilität und man merkt nichts davon – bis es zu einem Sturz kommt und die Knochen brechen. Sei es das Handgelenk oder ein Wirbel.

Leben & Freizeit
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22.05.23 - 04:30 Uhr
Öffentlicher Vortrag

Am 6. Juni 2023 um 19.30 Uhr findet im Spital Schiers ein öffentlicher Vortrag zum Thema Osteoporose und Behandlung von Wirbelbrüchen statt.
www.flurystifung.ch

Beim Handgelenk und beim Schenkelhals ist die Sache klar: Es muss operiert werden, sonst verheilt es nicht gut. Und beim gebrochenen Wirbel? Ist eine Operation denn nötig, vor allem, da es einfach nur sehr schmerzt? Ja, das ist es, denn es gibt Krankheiten, da ist die konservative Therapie wesentlich gefährlicher als die Operation (zum Beispiel auch bei der akuten Blinddarmentzündung). Der Verlauf beim unbehandelten («konservativ behandelten») Wirbelbruch kann zu mehr Komplikationen und sogar längerfristig zum Tod führen.

Evidenz in der Medizin
Wenn verschiedene Therapieverfahren für eine Krankheit oder eine Verletzung existieren versucht man herauszufinden, welche Therapieform «die Beste» ist. Die unterschiedlichen Verfahren werden hinsichtlich Erfolg, Risiken, Langzeitfolgen etc. miteinander verglichen. Je genauer und gründlicher dieser Vergleich erfolgt, umso evidenter ist das Ergebnis und umso klarer ist die Empfehlung für die jeweilige Therapieform.

In der Wirbelsäulenmedizin gibt es kein Verfahren, welches eine ähnlich hohe Evidenz aufweist, wie die operative Versorgung von osteoporotischen Wirbelfrakturen mittels der Ballonkyphoplastie. Die Studien haben bewiesen, dass die operative Behandlung der konservativen Therapie in allen Belangen überlegen ist.

Bei einem Wirbelbruch geht es nämlich nicht nur um die Schmerzen – diese können auch ohne Operation nach einigen Wochen oder Monaten besser werden, sondern um die Wirbelsäule als Ganzes: Diese wird krumm und der Mensch so kleiner. Als Folge dessen verringert sich das Lungenvolumen: Man bekommt schlechter Luft. Die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen eines Wirbelbruchs zu sterben, ist ohne Operation drei- bis viermal höher.


Ist eine Operation an der Wirbelsäule gefährlich?

Eine Operation an der Wirbelsäule ist nicht gefährlicher als diejenige beim Schenkelhalsbruch. Auch müssen die Wirbel nicht versteift werden denn bei der minimalinvasiven (schonenden) Wirbelkörperaufrichtung (Ballonkyphoplastie) bleibt die Beweglichkeit der Wirbelsäule vollständig erhalten. Deshalb ist Vitamin D so wichtig, denn Vitamin D stärkt nicht nur die Knochen, sondern kräftigt auch die Muskulatur und reduziert das Sturzrisiko und somit auch das Risiko einer Fraktur bei älteren Personen.
Bei intensiven Rückenschmerzen nach einem Bagatellunfall oder auch spontan, die innerhalb einer Woche nicht besser werden, muss bei Patientinnen und Patienten über 60 Jahren an einen Wirbelbruch gedacht werden.

Dr. med. Karsten Müller, Belegarzt für Wirbelsäulenmedizin & Schmerztherapie, Spital Schiers
Dr. med. Karsten Müller, Belegarzt für Wirbelsäulenmedizin & Schmerztherapie, Spital Schiers
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