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Junge Freiwillige helfen Jugendlichen

Mit der Mentorin entdeckt Emirhan einen neuen Beruf

Leben & Freizeit
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28.10.24 - 04:30 Uhr

Auf diese Idee wäre Emirhan Türkoglu selbst nie gekommen: eine Lehre als Agrarpraktiker zu machen. Dem 18-Jährigen schwebte viel mehr eine Ausbildung zum Automechaniker vor. Doch nun kann er sich einen komplett anderen Beruf vorstellen. «Agrarpraktiker verbindet vieles, was ich gerne habe und mache: Natur, Tiere und Technik.» Auf die Idee dieses Lehrberufs ist Türkoglu im Gespräch mit Janine Eberle gekommen. Seit einem halben Jahr treffen sich die beiden in einem Programm von «ROCK YOUR LIFE!» regelmässig. Zum einen in Gruppen, aber auch immer wieder als sogenanntes Tandem, in dem Eberle als Mentorin von Türkoglu fungiert. Eberle, die in einem Bildungsinstitut für die Weiterbildung von Erwachsenen arbeitet, engagiert sich bei «ROCK YOUR LIFE!» als Freiwillige und damit unentgeltlich. Doch wie sind die beiden auf den Beruf des Agrarpraktiers gekommen? «Wir haben seine Interessen erkundet und recherchiert, welche Ausbildungswege dazu passen würden – dabei sind wir auf diese zweijährige Berufslehre gestossen», sagt Eberle. Sie werden den ganzen Bewerbungsprozess zuerst gemeinsam und danach in der Gruppe durchspielen.

«ROCK YOUR LIFE!» wurde 2013 gegründet. Das Hauptziel der gemeinnützigen Organisation ist, Jugendliche bei ihrer sozialen Integration und bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen, sagt Catherine Fournier, Projektleiterin des Integrationsprogramms in der Romandie. Auf der einen Seite laufen Programme mit Schülerinnen und Schülern, die in der Sekundarschule in der Berufsorientierung stecken, also 14 bis 15 Jahre alt sind. Auf der anderen Seite sind es Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchthintergrund. Insgesamt sind in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Genf, Freiburg, Zürich und im Tessin 120 bis 130 Tandem-Paare pro Jahr im Einsatz. Janine Eberle sieht ihren Einsatz als ein Engagement für die Gesellschaft. «Mir ist wichtig, dass ich in diesem Mentoring eine freundschaftliche Beziehung mit meinem Mentee aufbauen kann, sodass wir eine gegenseitige Vertrauensbasis herstellen», sagt sie. Das geschieht nicht nur über konkrete Hilfe wie bei der beruflichen Orientierung – Türkoglu und Eberle waren auch schon einfach gemeinsam Velofahren. Eberle erhält Unterstützung von den Verantwortlichen bei «ROCK YOUR LIFE!». Und sie sagt, dass sie selber vom Mentoring-Programm profitiere. «Ich bin mit einer Lebenswelt konfrontiert, die ich nicht kenne. Ich muss mich mit ihr auseinandersetzen.» UBS Helpetica bietet Non-Profit-Organisationen eine Plattform zur Suche nach Freiwilligen — von der Nachbarschaftshilfe bis hin zu Einsätzen in der Natur. Alles mit ehrenamtlicher Hilfe von engagierten Menschen.

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