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Eine der häufigsten Darmentzündungen

Divertikulitis – eine Entzündung der sogenannten Divertikel am Dickdarm – betrifft weit mehr Menschen, als man denkt: 30 Prozent der 60-Jährigen und 65 Prozent der 85-Jährigen haben Divertikel.

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21.08.23 - 04:30 Uhr

Die Divertikulitis äussert sich durch Bauchschmerzen, welche meist im linken Unterbauch liegen. Diese Schmerzen werden durch eine Entzündung der Divertikel – kleine, sackförmige Ausstülpungen, welche meist am Dickdarm zu finden sind – verursacht. Divertikel kommen gerade in den Industrieländern häufig vor, denn 30 Prozent der 60-Jährigen und sogar 65 Prozent der 85-Jährigen haben Divertikel.Divertikel können lange symptomlos bleiben oder aber sie können zu bluten beginnen. Das führt zu Blut auf dem Stuhl und sollte abgeklärt werden um die Ursache feststellen zu können. Anstelle von Divertikeln kann die Ursache nämlich auch eine andere Erkrankung sein: Man denkt dabei in erster Linie an eine Tumorerkrankung, wie beispielsweise den Darmkrebs. Wenn die Blutung mit Hämorrhoiden in Verbindung gebracht wird ohne sich sicher zu sein, dass die Blutung doch nicht von weiter oben im Darm kommt, kann das fatal sein. Divertikel können sich auch entzünden, was aber – falls es nicht schon bei der ersten Episode zu schweren Komplikationen kommt – mit Antibiotika behandelt werden kann. Schwere Komplikationen sind zum Beispiel Abszesse oder Perforationen (Risse) mit freier Ausbreitung von Eiter oder Stuhl in der Bauchhöhle. Eine solche Situation erfordert eine notfallmässige Operation.
Nach einer ersten Entzündung der Divertikel sollte eine Darmspiegelung erfolgen, um einerseits die Diagnose zu bestätigen und anderseits andere Ursachen auszuschliessen. Wiederholen sich die Entzündungen, nimmt der Darm durch Vernarbungen und Verengungen Schaden. Das kann zu chronischen Verstopfungen führen, welche wiederum die Divertikelkrankheit fördern. Kommt es zu wiederholten Entzündungen oder gar zu einer chronischen Divertikulitis, so ist eine operative Entfernung des geschädigten Dickdarmabschnittes zu erwägen. Dabei wird auch die anatomische Knickbildung vor dem Enddarm entfernt, welche als Ursache für die Divertikelbildung verantwortlich gemacht wird.

Schonende Therapie

Moderne Operationsmethoden ermöglichen schonende Eingriffe im Bauch. Dabei wird die Optik einer Kamera durch einen kleinen Schnitt in die Bauchhöhle eingeführt um die sogenannte Laparoskopie (Schlüssellochchirurgie) ausführen zu können. Durch weitere kleine Schnitte werden dünne Instrumente in die Bauchhöhle eingebracht, mit welchen die Operation ausgeführt wird. Die Eigenschaften dieser schonenden Operationsmethode führen zu einer rascheren und sichereren Erholung von der Operation.

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