Diese Lehre macht richtig Spass
Timo Kohler wollte ursprünglich Schreiner werden. Heute arbeitet der Elektroniker-Lernende an Projekten, die bis nach San Francisco reichen und verzaubert nebenbei Menschen mit seinen Zaubertricks.
Timo Kohler wollte ursprünglich Schreiner werden. Heute arbeitet der Elektroniker-Lernende an Projekten, die bis nach San Francisco reichen und verzaubert nebenbei Menschen mit seinen Zaubertricks.
Voller Tatendrang und Neugier betritt Timo Kohler morgens um 7.15 Uhr seinen Arbeitsplatz bei INTEGRA Biosciences – jeder Tag verspricht neue Herausforderungen und überraschende Möglichkeiten. «Die Abwechslung macht's aus – mal sitze ich mehr am Computer und designe Elektronikplatinen, mal bin ich etwas länger am Löten», erzählt der 18-Jährige, der sich im dritten Lehrjahr seiner Elektroniker-Ausbildung befindet. Aktuell arbeitet er in einer Projektgruppe mit, die Prototypen für ein innovatives Laborgerät entwickelt. Das Besondere daran: Ein Teil des Teams sitzt in San Francisco. «Wir bauen hier die Prototypen, und in Kalifornien werden sie dann getestet», erklärt Timo stolz.
Vom Hobel zum Lötkolben
Timos Weg zur Elektronik war alles andere als geradlinig. «In der Primarschule wollte ich unbedingt Schreiner werden», erinnert er sich. Das Handwerkliche habe ihn schon immer fasziniert. «Ich habe dann aber in verschiedenste Richtungen geschnuppert – Zimmermann, Automatiker, Konstrukteur», zählt Timo auf. Bei INTEGRA schnupperte er gleich zweimal: erst als Automatiker, ein halbes Jahr später als Elektroniker.
«Beim zweiten Mal hat es voll klick gemacht», schwärmt er. Was ihn besonders am gewählten Beruf überzeugte: Die Mischung aus Handwerk, Technik und Programmierung. «Ich kann mit meinen Händen arbeiten, aber auch kreativ am Computer designen und Mikrocontroller programmieren – diese Vielseitigkeit gibt's in kaum einem anderen Beruf.»
Präzision im Mikrobereich trifft auf globale Zusammenarbeit
«Das geht schon fast in Richtung Uhrenindustrie, so präzise wie wir arbeiten müssen», erklärt Timo die technischen Anforderungen. Und der Arbeitsalltag des angehenden Elektronikers ist oft geprägt von spannenden Gegensätzen. Während er morgens noch Bauteile lötet, die auf ein Zehntel Millimeter genau sein müssen, tauscht er sich nachmittags vielleicht schon mit Kollegen auf der anderen Seite des Globus aus.
Das PCB-Design gehört zu seinen Lieblingstätigkeiten. Für Laien erklärt er geduldig: «Das sind diese grünen Platten, die man in jedem elektronischen Gerät findet – vom Smartphone bis zur Waschmaschine.» Darauf werden dann die verschiedenen elektronischen Komponenten platziert und verlötet.
Der grosse Schritt in eine neue Welt
«Das erste Mal schnuppern war wie der Sprung in eine komplett neue Welt», beschreibt Timo die Herausforderung, vor der alle Jugendlichen bei der Berufswahl stehen. «Man möchte nichts falsch machen, sollte die ganze Zeit aufmerksam sein und hat gleichzeitig grossen Respekt davor, möglicherweise etwas Wichtiges zu verpassen.» Sein wichtigster Rat an Eltern und Jugendliche: «Schnuppert so viel wie möglich – und wenn ihr euch für einen Beruf entschieden habt, dann schaut euch verschiedene Betriebe an.» Man könne nur vergleichen und die richtige Entscheidung treffen, wenn man mehrere Optionen kenne. Und die Noten seien schon wichtig, aber nicht das alleinige Kriterium: «Erst beim Schnuppern zeigt sich, ob jemand wirklich für den Beruf geeignet ist – das zählt oft mehr als Zeugnisnoten.»
Nach dem Feierabend wird gezaubert
Nach der Arbeit tauscht Timo den Lötkolben gegen den Zauberstab. Seit der ersten Klasse faszinieren ihn Zaubertricks. «Es ist der perfekte Ausgleich zur technischen Arbeit», findet er. Die Parallelen sind erstaunlich: Beide erfordern Präzision, Übung und die Fähigkeit, Menschen zu begeistern. Im Jugendraum Bad Ragaz, wo er als Leiter tätig ist, zeigt er regelmässig seine Kunststücke. «Die Kids sind immer fasziniert – genau wie ich damals, als ich in ihrem Alter war.»
Diese Kombination macht Timo zu einem besonderen Lernenden. «Bei INTEGRA kann ich beides sein – der präzise arbeitende Techniker und der kreative Kopf, der auch mal um die Ecke denkt.»
Die Zukunft fest im Blick
Wo sieht sich Timo in fünf Jahren? «Sehr gerne würde ich bei der INTEGRA weiterarbeiten», sagt er ohne zu zögern. Vor allem das tolle Team, das internationale Umfeld und die flexiblen Arbeitszeiten haben es ihm angetan. Auch über die nächsten Schritte hat er sich schon Gedanken gemacht. Die Berufsmaturität und eine Weiterbildung stehen bereits auf dem Plan. «Aber egal wohin mich mein Weg führt, ich bleibe sicher bei der Technik.»
Für Eltern, deren Kinder vor der Berufswahl stehen, hat Timo eine klare Botschaft: «Traut euch, Neues auszuprobieren. Die erste Idee muss nicht die beste sein. Ich wollte Schreiner werden und bin heute als angehender Elektroniker überglücklich.»
Timos 5 Tipps für die erfolgreiche Lehrstellensuche
- Schnuppern, schnuppern, schnuppern!
«Ich habe in mehreren Berufen geschnuppert. Nur so merkt man, was wirklich zu einem passt. Plant genug Zeit ein – zwischen meinen beiden Schnupperlehren bei INTEGRA lag ein halbes Jahr.»
- Vergleicht verschiedene Betriebe
«Schnuppert denselben Beruf in mehreren Firmen. Jeder Betrieb hat seine eigene Kultur. Bei INTEGRA habe ich mich vom ersten Moment an wohlgefühlt – dieses Bauchgefühl ist wichtig!»
- Lasst euch nicht von Noten verrückt machen
«Klar schauen die Firmen auf Zeugnisse, aber Motivation, Einsatz und Interesse beim Schnuppern zählen mehr als perfekte Mathe-Noten..»
- Nutzt alle Informationsquellen
«Berufswahlmessen, Online-Plattformen wie Yousty, das Berufswahl-Fach in der Schule – nehmt alles mit! Und fragt Verwandte und Bekannte nach ihren Erfahrungen.»
- Gebt nicht beim ersten Nein auf
«Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Das ist völlig normal. Bereitet euch gut auf Bewerbungsgespräche vor und bleibt authentisch – nervös sind beim ersten Schnuppern alle!»
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