"Automatiker sind Schweizer Sackmesser"
Der 22-jährige Laurin Caflisch betreut im Technical Support Kunden auf der ganzen Welt. Dazu bildet er sich zum Systemtechniker HF weiter - ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit des Automatikers.
Der 22-jährige Laurin Caflisch betreut im Technical Support Kunden auf der ganzen Welt. Dazu bildet er sich zum Systemtechniker HF weiter - ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit des Automatikers.
«Die erste richtige Berührung mit Technik? Das war definitiv beim Töffli reparieren», erinnert sich Laurin Caflisch mit einem Schmunzeln. Diese frühe Begeisterung für die Mechanik und das Verständnis für technische Zusammenhänge prägen seinen beruflichen Werdegang bis heute. Nach der Primarschule in Malix und der Oberstufe in Churwalden nutzte er die Gelegenheit, verschiedene Berufe kennenzulernen.
Ein Sommerjob als Elektroinstallateur weckte sein Interesse an der Elektrotechnik, doch erst bei einer Berufsschau entdeckte er seine wahre Berufung: den Automatiker.
«Das Faszinierende an diesem Beruf ist die extreme Breite: Du lernst Informatik, Elektrotechnik und Mechanik. Du bist wie ein Schweizer Sackmesser – vielseitig einsetzbar und immer zur Stelle, wenn es um die Lösung technischer Herausforderungen geht», erklärt der junge Technikexperte. Nach Schnupperlehren bei verschiedenen Unternehmen entschied er sich definitiv für die Ausbildung als Automatiker.
Vom Töffli-Schrauber zum Technik-Experten
Die ersten zwei Jahre seiner Ausbildung verbrachte Laurin im EMAX-Ausbildungsverbund, wo er gemeinsam mit Lernenden anderer Unternehmen die Grundlagen seines Berufs erlernte. «Diese Zeit war extrem wertvoll. Du lernst nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Firmen», erinnert er sich. Seine Projektarbeit zum Lehrabschluss - die Modernisierung eines Elektro-Verteilkastens im Ausbildungszentrum - zeigte bereits seine Fähigkeit, komplexe technische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Der Sprung zu INTEGRA
Nach seinem Lehrabschluss war für Laurin klar: Er wollte seinen Horizont erweitern. «Ein ehemaliger Klassenkamerad arbeitete bereits bei INTEGRA und schwärmte von den vielfältigen Möglichkeiten», erzählt er. Die Entscheidung, sich bei der Herstellerin von Laborgeräten zu bewerben, erwies sich als Glücksgriff. Heute, zwei Jahre später, ist er ein wichtiger Teil des Technical Support Teams und schätzt besonders die Abwechslung in seinem Arbeitsalltag.
Globale Mitverantwortung im Technical Support
Im neunköpfigen Team des Technical Supports ist Laurin Teil einer zentralen Schaltstelle für INTEGRAs weltweite Kundenbetreuung. «Wir sind das Hauptserviceteam für die Schweizer Kundschaft, die europäischen Standorte sowie alle Vertriebsgesellschaften weltweit», erklärt er. «Unser Team bearbeitet technische Anfragen, führt Reparaturen durch und unterstützt bei der Wartung von Grossgeräten.»
Die internationale Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiger Aspekt seiner Tätigkeit. «Obwohl ich im Inhouse-Team arbeite, stehe ich täglich in Kontakt mit Kolleg*innen und Kund*innen aus der ganzen Welt. Die Meetings finden auf Englisch statt, und wir arbeiten eng mit unseren internationalen Niederlassungen zusammen», berichtet Laurin begeistert.
Wenn der Automatiker zum Entwickler wird
Besonders stolz ist Laurin auf seine Mitarbeit an einem Technical Support Development Projekt, das kurz vor der Einführung steht. «Ich konnte bei der Planung mitwirken, besonders beim elektrischen Teil. Die Mitverantwortung für die Evaluation und Beschaffung der Komponenten sowie deren Einbau waren eine spannende Herausforderung», erzählt er. Die enge Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kolleg*innen machte das Projekt zusätzlich interessant und lehrreich.
Weiterbildung mit Perspektive
Parallel zu seiner Tätigkeit bei INTEGRA absolviert Laurin eine Weiterbildung zum Systemtechniker HF. «Die Unterstützung durch INTEGRA war von Anfang an grossartig», lobt er. «Als ich meinem Vorgesetzten von meinem Interesse an der Weiterbildung erzählte, stiess ich sofort auf offene Ohren.»
Die Weiterbildung ermöglicht es ihm, sein praktisches Wissen durch theoretische Grundlagen zu vertiefen und sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Schnittstelle zwischen Technik und Innovation
Eine besondere Rolle spielt das Technical Support Team als Bindeglied zwischen verschiedenen Abteilungen. «Wir sind die Schnittstelle zwischen der Kundschaft, dem Produktmanagement und der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung», erklärt Laurin. «Wenn im Labor etwas nicht optimal läuft, sind wir die Ersten, die davon erfahren. Erkenntnisse daraus fliessen direkt in die Produktoptimierung ein.» Diese kontinuierliche Verbesserung und der Fokus auf Langlebigkeit der Produkte sind zentrale Aspekte seiner Arbeit.
Technik und Freizeit in sprichwörtlicher Balance
Seine Leidenschaft für Technik und Geschwindigkeit lebt Laurin auch in seiner Freizeit aus. Vom Töffli ist er mittlerweile auf ein 890ccm-Motorrad umgestiegen. Im Winter tauscht er den Asphalt gegen die Skipiste, und wenn es die Zeit erlaubt, geht er bouldern. Auch Gaming gehört zu seinen Hobbys – eine perfekte Ergänzung für den technikaffinen jungen Mann.
Ein Beruf mit Zukunft
Was rät Laurin Oberstufenschüler*innen, die sich für technische Berufe interessieren? «Nutzt die Schnupperlehren, um verschiedene Unternehmen kennenzulernen. Ich habe durch das Schnuppern erst verstanden, wie vielfältig der Beruf von Automatiker*innen ist», empfiehlt er. Auch den Berufswahlunterricht und Berufsmessen solle man ernst nehmen. «Dort entdeckte ich erst, dass es dieses Berufsbild überhaupt gibt.»
Entscheidend sei vor allem die grundsätzliche Begeisterung für Technik. «Du musst nicht in Mathe brillieren, aber die Bereitschaft haben, dich mit technischen Grundlagen auseinanderzusetzen», erklärt er. Sein eigener Weg zeigt, dass mit der richtigen Motivation vieles möglich ist. «Wenn du gerne tüftelst, Probleme löst und dich für neue Technologien interessierst, dann ist dieser Beruf eine ausgezeichnete Wahl.»
Mehr erfahren: www.integra-biosciences.com/de/karriere