Bevor das Wasser aus dem Hahn kommt
Die Gemeinde Davos investiert kräftig in die Wasserversorgung, so unter anderem in den neuen Hauptsammler Sertig, der Teil eines ausgeklügelten Netzwerks ist.
Die Gemeinde Davos investiert kräftig in die Wasserversorgung, so unter anderem in den neuen Hauptsammler Sertig, der Teil eines ausgeklügelten Netzwerks ist.
Unmittelbar neben dem Gasthaus Mühle steht ein unscheinbares, einstöckiges Gebäude. «Das ist der alte Hauptsammler», erklärt Gemeindeingenieur André Fehr bei einem Ortstermin. Bis Ende Jahr werde vom alten Gebäude jedoch nichts mehr zu sehen sein – «wir entfernen das Bauwerk, um der Langlaufloipe mehr Platz zu verschaffen». Noch aber hat der alte Hauptsammler nicht ausgedient, denn sein «Nachfolger» ist derzeit noch in der Testphase. Errichtet wurde er auf der anderen Seite des Sertigbachs, angrenzend an eine Forststrasse, die von der Mühle abzweigt. Einen Teil der Leitungen dorthin habe man bereits 2021 verlegt, ehe man letztes Jahr den Hauptsammler als Rohbau fertiggestellt und die restlichen Leitungen verlegt habe, erklärt Fehr. Dieses Jahr habe man nach Ostern mit dem Innenausbau im Hauptsammler begonnen. Und diese Arbeiten sind keineswegs etwas Alltägliches: Zahlreiche Gerätschaften stehen in dem Raum, der etwa die Grösse eines Schulzimmers hat. Doch das Bauwerk an sich ist um einiges grösser: Drei Kammern, die das Wasser sammeln, sind auf der Bergseite gebaut worden. Vor rund drei Wochen habe man diese Kammern dann erstmals mit Wasser gefüllt und so die Dichtheit getestet, blickt der Gemeindeingenieur zurück.
Der «Clou» des Hauptsammlers ist seine Funktion als «Drehscheibe» der regionalen Wasser-versorgung. Während in die Kammer links das Wasser aus der Tristelquelle fliesst, wird die rechte Kammer mit Wasser aus dem Gebiet Stadel und Witi gefüllt. Die mittlere Kammer ist die Auslaufkammer, die von den beiden Kammern gespiesen wird. Von der mittleren Kammer aus gelangt das Wasser über eine Transportleitung zum Reservoir Clavadel. Sollte sich herausstellen, dass mit einem der beiden Zuflüsse etwas nicht in Ordnung ist, kann die Kammer vom Trinkwassernetz abgekoppelt und das Wasser «verworfen» werden, sprich, das möglicherweise trübe Wasser wird in den Sertigbach geleitet. Ob eines der Wasser trüb ist, wird mittels einer Kontrollanlage geprüft. Zudem wird das Wasser mit UV-Licht bestrahlt – pro Quelle sind sechs Lampen im Einsatz. «Sobald der Hauptsammler Sertig am Netz ist, wird 100 Prozent des im Dorf und im Platz verwendeten Trinkwassers hygienisiert sein», stellt Fehr in Aussicht.
Doch bis es so weit ist, sind nicht nur im neuen Bauwerk noch einige Arbeiten nötig: Auch beim Reservoir Clavadel sind noch Anpassungen nötig, und auch die Umstellung vom alten zum neuen Hauptsammler in der Mühle muss noch erfolgen. Doch auch danach wird im Sertig noch weiter gearbeitet: In der Bäbi wird eine Pumpstation eingerichtet, und zudem sind in Sachen Abwasserentsorgung noch zahlreiche Investitionen notwendig.
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