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Ein wiederbelebter Treffpunkt in Landquart

Seit Januar betreibt die Gemeinde Landquart wieder das Forum im Ried

Bündner Woche
05.05.23 - 11:00 Uhr
Leben & Freizeit
Der Blick aus den Fenstern beim Foyer zeigt die Mauer, dahinter die Gemeinde Landquart und die Berge.
Der Blick aus den Fenstern beim Foyer zeigt die Mauer, dahinter die Gemeinde Landquart und die Berge.
Riccarda Hartmann

von Riccarda Hartmann

Einen Blick zurück. Ein paar Jahrhunderte – genauer gesagt – mehr als zwei Jahrtausende zurück. Zur Zeit, als Rom an der Macht war. Es ist die Zeit der römischen Antike. Viele römische Städte besitzen einen Marktplatz. Einen Ort, an dem das öffentliche Leben stattfindet und gleichzeitig ein Zentrum darstellt. Genannt Forum. Das bekannteste: das Forum Romanum. Gebäude für politische, religiöse und wirtschaftliche Zwecke stehen um diesen Platz. Dazu kommen zivile Gebäude und Basiliken, grosse Gemäuer, die als Markthalle dienen. Kurzum, das Forum ist ein Ort, an dem Kultur stattfindet, an dem kommuniziert wird, wo man sich trifft und zusammenkommt.

Zurück in unsere heutige Zeit. Und nach Landquart, ins Forum im Ried, wo der Begriff des Forums von ähnlicher Bedeutung ist und wahrscheinlich auch der Name von daher kommt. Auch wenn das Gebäude  nicht während der Zeit des antiken Reiches entstand. Ein Treffpunkt, ein Ort, wo man zusammenkommt, ist es allemal. «Das soll auch das Ziel dieses Gebäudes sein», sagt Alexandra Liebermann, Leiterin und Eventmanagerin des Forums Landquart. Es soll wieder für alle offen und zugänglich sein, meint sie. Eben ein Ort, an dem man zusammenkommt.

Schlüsselübergabe Ende Dezember

Alexandra Liebermann öffnet eine der vier Glastüren und führt ins Forum Landquart hinein, durch den Eingangsbereich und das Foyer, wo oftmals Begrüssungen, Apéros oder Mittagessen veranstaltet werden. Holztische auf langen Beinen stehen dort. Tageslicht fällt durch die hohen Fenster in den Raum, teilweise gedämpft durch die roten Vorhänge. Der Blick nach draussen zeigt eine graue Mauer, dahinter und durch die quadratischen Öffnungen sind die Berge zu sehen.

Die Schlüsselübergabe war Ende Dezember und seit Anfang Januar betreibt die Gemeinde Landquart nun wieder das Forum im Ried. Es war schon immer Eigentum der Gemeinde, die letzten 15 Jahre war es jedoch verpachtet. Doch, wie ist das jetzt mit dem Namen? Forum Landquart oder Forum im Ried? Früher hiess es Forum im Ried, nun aber Forum Landquart. Um die Gemeinde zu stärken und damit die Leute wissen, wo es sich befindet. Egal welcher Name. Die Leute kennen es. «Wenn man ein Forum erwähnt, assoziieren die Leute es gleich mit dem Forum hier», sagt Alexandra Liebermann.

«Wenn je nach Kultur verschieden dekoriert wird, ist es wie in einer anderen Welt»
Alexandra Liebermann

Eine Holzwand trennt das Foyer vom kleineren Saal «Falkenstein» ab. Dahinter liege das Herzstück des Ganzen, meint die Eventmanagerin: der grosse Saal «Marschlins» mit der Galerie, Empore und der Bühne am anderen Ende. Hier ist die Abtrennung zum vorderen Saal verschiebbar, sodass aus zwei bei Bedarf ein grosser Saal entstehen kann. Das hätten sie bereits gemacht bei Hochzeiten, die vermehrt hier drin stattfinden. Grosse Hochzeiten mit 500 und mehr Leuten. «Wenn je nach Kultur verschieden dekoriert wird, ist es wie in einer anderen Welt», sagt Alexandra Liebermann und lächelt bei der Erinnerung.

 

Er hebt sich vom Rest der Lokalität ab durch seine Wände: der Jugendraum.
Er hebt sich vom Rest der Lokalität ab durch seine Wände: der Jugendraum.
Bild Riccarda Hartmann

Bei Anlässen muss oftmals etwas zum Essen und Trinken da sein. Alexandra Liebermann öffnet eine Nebentür im Saal «Marschlins» und betritt durch sie die Gastronomieküche. Sie ist komplett ausgestattet, nur die Lebensmittel müssten mitgebracht werden. Leute, die hier einen Anlass planen und durchführen wollen, können entscheiden, ob sie selbst für das Essen zuständig sein wollen oder ob eine Cateringfirma angestellt werden soll. Bei der Organisation bietet Alexandra Liebermann je nach Wünschen eine der drei lokalen Cateringfirmen als Empfehlung an. Auch das Restaurant, das als Pächter im Forum ist, macht teilweise Catering.

Neben zwei kleineren Räumen, dem «Pizalun» und dem «Hochwang», gibt es einen Raum, der sich unterscheidet vom schlichten Innendesign des restlichen Forums. Alexandra Liebermann betritt den Jugendraum. Die Wände sind mit Holz eingekleidet, eine der vier Wände besteht aus einem Spiegel, an einer anderen steht eine Bar. Eine Discokugel hängt von der Decke und weist auf die früheren Jugenddiscos hin, die hier stattgefunden haben. «Ich finde diesen Raum speziell, da er sich vom gesamten Konzept abhebt», sagt sie. Heute wird hier jede Woche eine Pilates­stunde abgehalten. Ansonsten kann auch dieser Raum gemietet werden. Für Geburtstagspartys, Tanzstunden oder er kann weiterhin als Jugendraum genutzt werden.

Und so ist vieles möglich. In unterschiedlichen Räumen. Die Lokalität ist da. Und was ist mit den Leuten, die diese nutzen? Die sind ebenfalls da. Kommen bei verschiedenen Arten von Anlässen zusammen. Treffen sich. Kultur findet statt.

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