Jutebeutel bedrucken: So habt ihr die Natur immer mit dabei
Schicke Taschen müssen nicht immer teuer sein – das zeigt ein Bastelexperiment mit einem Jutebeutel
Schicke Taschen müssen nicht immer teuer sein – das zeigt ein Bastelexperiment mit einem Jutebeutel
von Lara Buchli
Wer kennt's nicht? Man steigt aus dem Auto aus, das man gerade parkiert hat und stellt fest, dass man keine Einkaufstasche dabei hat. Tja, dann kauft man sich halt «wieder amol sona Sack». Doch Zuhause türmen sich bereits die ganzen faden, eintönigen Papiertüten. Wäre es nicht toll, eine schicke Stofftasche zu besitzen, die man überall hin gerne mitnimmt? Und da gerade der Herbst eingeläutet wird, wäre ein herbstliches Motiv natürlich auch keine schlechte Idee.
Ich mache mich also in den Tiefen des Internets auf die Suche nach einer etwas anderen Tasche und mir kommen bereits nach einiger Zeit ein paar Ideen.
Kurzerhand schnappe ich mir meine Turnschuhe und verlasse das Haus. Eine Jacke brauche ich ja nicht, denke ich mir noch, werde später aber dann doch vom Gegenteil überzeugt. Ich laufe also in Richtung Wald und lasse die Zivilisation hinter mir. In den Rebbergen angekommen, sauge ich gierig die frische Luft in mir auf. In der Mulinära finde ich dann ein paar kleine Begleiter, die ich, ohne gross zu überlegen, mitnehme. Neben den unterschiedlichsten Blättern finde ich auch kleine Beeren und Knospen. Ich habe nicht wirklich einen Plan, was ich später damit anstellen werde aber ich weiss: die müssen unbedingt mit. Wirklich herbstlich sehen die meisten davon jedoch noch nicht aus. Ob es wohl noch zu früh ist für eine solche Aktion? Wer weiss, aber ich habe Lust heute zu basteln. Davon wird mich nichts abhalten, sage ich mir und gehe weiter. Den steilen Stutz der Mulinäraschlucht habe ich schnell erklommen und begebe mich nun tiefer in den Wald hinein. Überall, wo ich vorbeikomme, raschelt es aufgeregt im Gebüsch. Ich drehe den Kopf und lasse meinen Blick über das Dickicht gleiten. Was sich wohl so alles im Wald herumtreibt? Ich zucke mit den Schultern und nehme meinen Weg wieder auf. Zwischendurch bücke ich mich, um ein Blatt oder einen Zweig aufzuheben, die mir passend für mein Projekt erscheinen. Gute zwei Stunden später bin ich wieder in der Wärme. Wie immer, wenn ich draussen bin, habe ich die Zeit vergessen.
Eine mal etwas andere Materialbeschaffung
Ich setze mich mit meinen Fundstücken an den Tisch und platziere die Sachen, die einst im Wald zu Hause waren, auf einen beigen Jutebeutel. Den habe ich vor einigen Wochen in einer Brockenstube in Chur für lasche zwei Franken ergattert. Er wirkt neu und hat keine Gebrauchsspuren. Man sieht also, es muss auf gar keinen Fall teuer werden. Dieses kleine Kunstprojekt ist sehr kostengünstig und verbindet den anstrengenden Arbeitstag zusätzlich noch mit einem angenehmen Spaziergang im Wald und einem kurzen Stopp in einer Brockenstube.
Zurück zu meinem Vorgehen. Damit die Farbe später nicht durchdrückt, tapeziere ich den Tisch mit Zeitungen und stopfe ebenfalls noch zwei, drei in das Innenleben der Tasche, damit der Jutebeutel im Anschluss nicht aus Versehen beidseitig bedruckt ist. Danach hole ich mir meine Acrylfarben, einen Pinsel und einen alten Eierkarton. Da drücke ich die blaue Farbe rein, mit der ich gleich die Blätter bemalen werde. Mit einem Pinsel streiche ich vorsichtig über die Oberfläche der Blätter und stelle sicher, dass die ganze Fläche bedeckt ist. Weiter gehts. Mit angehaltenem Atem presse ich das nun blaue Blatt auf den Jutebeutel und drücke es, mit einer weiteren Zeitung darüber, fest darauf. Als ich die Zeitung und das Blatt wegnehme, bin ich nicht so wirklich begeistert. Na toll. Die Umrisse sind kaum zu erkennen. Genervt rolle ich mit den Augen. Jetzt nur nicht die Geduld verlieren, rede ich mir zu und beginne von vorne.
Diesmal nehme ich etwas mehr Farbe und mache das gleiche Prozedere noch einmal. Mit einer Hand halte ich die Zeitung fest und mit der anderen hämmere ich mit der zur Faust geballten Hand das Blatt fester auf den Jutebeutel. Ich hebe alles wieder an und siehe da: Es hat funktioniert. Das Blatt zeichnet sich wunderbar ab und man kann alle noch so kleinen Fasern davon erkennen. Also: Nicht mit der Farbe sparen. Den angepassten Vorgang wiederhole ich so oft, bis ich das Design auf der Tasche für hübsch genug befinde.
Ich blicke zufrieden auf das Endprodukt meiner Bastelstunde. Jetzt muss man die Tasche nur noch trocknen lassen. Ich entferne die beiden Zeitungen, die sich in der Innenseite befunden haben und hänge die Tasche mit den beiden Henkeln auf. Ich freue mich schon jetzt, die Tasche bald zum ersten Mal auszuführen.
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