Die britische Band Archive gibt in Zürich gleich zwei Konzerte
Am Mittwoch und Donnerstag tritt das britische Kollektiv Archive in der Halle 622 in Zürich mit völlig unterschiedlichen Setlists auf. Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA sprach mit Band-Mitglied Dave Pen über die «Double Header Show».
Am Mittwoch und Donnerstag tritt das britische Kollektiv Archive in der Halle 622 in Zürich mit völlig unterschiedlichen Setlists auf. Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA sprach mit Band-Mitglied Dave Pen über die «Double Header Show».

Archives Musik reicht von Elektronik über Progressive-Rock bis hin zu Trip-Hop. Für ihre Konzerte in Zürich haben sie zwei Programme in petto: Am 19. Februar werden sie die Alben «You All Look The Same To Me» (2002) und «Noise» (2004) spielen. Am Tag darauf ist «Controlling Crowds Part I-III & Part IV» (2009) dran.
«Viele Bands in England machen diese Art von Tournee mit klassischen Alben», sagte Dave Pen, einer der Sänger, Gitarristen und Perkussionisten von Archive, gegenüber Keystone-SDA. Pen stiess 2004 zu der von Darius Keeler und Danny Griffiths gegründeten Band.
Vier Alben in zwei Nächten
Die Double-Header-Show-Tour, die Archive in London starten, fällt mit der Wiederveröffentlichung der alten Alben auf Vinyl zusammen. Zwei Abende mit vier Alben, das sei eine Menge Arbeit, sagte Pen. «Es ist sozusagen ein natürlicher Weg, diese Alben auf Vinyl neu herauszugeben.» Hinter der Wahl der vier Alben stehe kein besonderer Grund, sondern einfach die Tatsache, dass sie lange nicht mehr gespielt wurden und «wirklich gut» seien.
Das Publikum erwarte aber kein Konzert, dass die Alben eins zu eins wiedergebe. Die Reihenfolge der Songs sei eine andere, «um mehr Atmosphäre zu schaffen», sagte Pen. Die Tour solle eine Feier dieser Platten mit den Fans sein. «Es sind wirklich intensive Alben und ich denke, viele der Songs sind immer noch ziemlich relevant, sie machen immer noch Sinn.»
Doppeltermin in Zürich
Auf ihren Tourneen haben Archive immer auch die Schweiz besucht. «Wir lieben es, in der Schweiz aufzutreten, die Reaktionen sind immer sehr gut», sagte Pen. «Es wird schön sein, ich hoffe, es wird nicht zu viel Schnee haben.»
Eine Tournee, bei der pro Stopp zwei Abende mit völlig unterschiedlichen Setlists geplant sind, erfordert eine gewisse Vorbereitung. «Auf den Setlists sind je zwanzig Songs, wir spielen also 40 Songs an zwei Abenden», sagte Pen. Darunter seien weniger schnelle Popsongs, manche Lieder dauerten bis zu 20 Minuten.
Archive wurden 1994 in London gegründet und hatten 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. «Ich weiss, es ist verrückt! Ich bin seit 20 Jahren Teil des Kollektivs. Wir haben noch nicht einmal über dieses Jubiläum gesprochen», sagte Pen dazu. Das 25-jährige Jubiläum habe man dagegen richtig zelebriert. «In gewisser Weise sind aber die Neuauflagen der Alben eine Art Feier.»
Von der Band zum Kollektiv
Bevor Pollard Berrier und Pen 2004 zu Archive stiessen, seien sie eher eine Band gewesen. Als sie dann das Album «Lights» (2006) machten, seien Archive das Kollektiv geworden, das sich der Mitgründer Danny gewünscht hatte. Im Kollektiv gebe es nicht mehr nur einen Sänger, alles sei viel freier, erklärte Pen den Unterschied. «Seitdem sind wir in unserem Denken miteinander verwoben, und wir wussten, dass wir uns weiterentwickeln.»
Die eigentliche Entwicklung habe dann mit dem Album «Controlling Crowds» (2009) stattgefunden. Archive würde sich aber immer noch weiterentwickeln, sagte Pen. Das britische Kollektiv ist als eine der besten Live-Bands bekannt. Dazu sagt Pen: «Wir sind stärker und selbstbewusster geworden.»
Ihre Konzerte seien immer noch intensiv, glaubt Pen. «Wenn wir spielen, müssen wir einen gewissen mentalen Freiraum haben, um bestimmte Songs auszudrücken. Einige sind nicht einfach zu spielen, sie sind sehr emotional.» Dies sei wichtig, denn: «Der Ausdruck war schon immer ein entscheidender Punkt für die Band.»