Von Inseln und schlaflosen Nächten
1904 wähnte sich Claude Debussy auf einer frohen Insel – «L’isle joyeuse». So schrieb er ein Stück wie in einem Traum. Dieses ist nun Namensgeber des Davos Festival-Konzertes «Einsame Insel» am 9. August, bei dem Besuchende der Pianistin Shih-Yu Tang und ihren Mitmusizierenden lauschen können.
1904 wähnte sich Claude Debussy auf einer frohen Insel – «L’isle joyeuse». So schrieb er ein Stück wie in einem Traum. Dieses ist nun Namensgeber des Davos Festival-Konzertes «Einsame Insel» am 9. August, bei dem Besuchende der Pianistin Shih-Yu Tang und ihren Mitmusizierenden lauschen können.
Neben dem kreativen Rückzugsort der einsamen Insel gibt es aber auch an den weiteren Tagen am Davos Festival noch viel zu entdecken, denn neben der Insel ragen die Zauberberge empor: Am 8. August wird der Mythos Davos zum Klingen gebracht. Neben der bereits erwähnten Shih-Yu Tang, die unter andrem Debussy und Wagner mitperformt, bringt auch das Trio um Leonid Surkov, Dmitry Smirnov und Denis Linnik unter anderem die berühmte Winterreise von Franz Schubert zum Klingen. Gerade Fans der Serie «Davos 1917» dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.
Wem die Zauberberge noch immer zu wenig mystisch sind, kann es auch mit dem gelobten Land probieren. Ebenfalls am 8. August fliessen auf der Festivalwanderung von 8.30 bis 16 Uhr gar Milch und Honig. An vier Stationen können die Wandernden in die Musik eintauchen, die ihnen von verschiedenen Seiten präsentiert wird: Vom Ensemble Astera, dass Haydn im Holzbläserquintett spielt, über das Offene Singen unter der Leitung von Timo Waldmeier, bis hin zu Johann Sebastian Bach auf dem Marimbaphon gespielt von Paul Ebert und Maurice Ravel vom Modulor Quartett. Wer dieser zauberhaften Wanderung folgen möchte, sollte neben dem Ticket gute Schuhe und angemessene Kleidung zur Jakobshornbahn mitbringen. Die Verpflegung mit Kaffee und Gipfeli im Berghaus Jschalp sowie das Mittagessen im Naturfreundehaus ist inbegriffen.
Wem bei der Wanderung noch immer zu wenig geredet wird, kann sich am 7. August das Konzert mit dem Titel «Total Sozial» im Berghotel Schatzalp anhören. Dieses Konzert befasst sich unter anderem mit dem Komponisten Nikolai Andrejewitsch Roslawez, der ein einmaliger Pionier der neuen Musik in der Ukraine und in Russland war. Neben seinen Werken erklingen auch solche seiner Zeitgenossen und solcher, die es vermutlich gewesen wären, wenn sie in anderen Zeiten gelebt hätten. Mit dabei sind somit Werke von Schostakowitsch, Purcell und Philipp Glass. Letztere werden präsentiert vom Modulor Quartett und begleitet vom Tänzer Adrian Pietari Thömmes.
Nach den Gesprächen gilt es, wach zu bleiben: Unter dem Titel «Schlaflos» präsentiert Miłosz Sroczynski am 6. August in der Kirche St. Johann eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte: Unter dem Motto «abendliche Rituale, Dormicum, Sex, gelassen bleiben» spielt der Pianist Sroczynski Johann Sebastian Bachs «Goldberg-Variationen». Diese nächtliche Musik wurde bei Bach von Johann Gottlieb Goldberg in Auftrag gegeben, sodass diese «von so sanftem und leicht munterem Charakter wäre, dass er dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte.»
Wer es etwas aktiver wünscht, darf sich am 7. August im Kongresszentrum Davos auf ein paar Ballettschritte für alle freuen. Für alle kostenlos hält der Tänzer Adrian Pietari Thömmes eine höchst musikalische Einführung in die Welt von Plié, Port de bras, Spitzentanz und Quatrième-Position.
Für das Davos Festival schreibt Anna-Barbara Winzeler
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