Contratto: «Davos ist ein starker Ort»
Das Davos Festival – young artists in concert hat heute in Bern den Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award erhalten. Intendantin Graziella Contratto nahm die mit 20 000 Franken dotierte Auszeichnung entgegen, Laudator war der Stardirigent Vladimir Ashkenazy.
Das Davos Festival – young artists in concert hat heute in Bern den Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award erhalten. Intendantin Graziella Contratto nahm die mit 20 000 Franken dotierte Auszeichnung entgegen, Laudator war der Stardirigent Vladimir Ashkenazy.
Bern. – Der Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award wurde im Jahr 2007 von den Interlaken Classics lanciert und bisher fünf Mal verliehen. Der Preis würdigt Institutionen, die sich besonders um die Nachwuchsförderung im klassischen Bereich verdient gemacht haben. Stifterin ist die Fondation Johanna Dürmüller-Bol, die daneben auch Krankenpflege und Forschung fördert.
Das Davos Festival werde geehrt für den «edlen Auftrag» der Nachwuchsförderung und die Art und Weise, wie es ihn erfülle, sagte der Jury-Präsident Vladimir Ashkenazy
Für ein Tanztheater-Projekt
«Der Flug ist schon gebucht», antwortete Graziella Contratto scherzhaft auf die Frage, was sie mit dem Preisgeld mache. In Wirklichkeit sei der Beitrag für ein Tanztheater-Projekt mit der Zürcher Tanzschaffenden Anna Huber in einer Schreinerei eingeplant; aussergewöhnliche Schauplätze sind eine Spezialität des Festivals.
Die Intendantin des Davos Festival gab bei der Verleihung einen Ausblick auf die nächste Ausgabe vom 23. Juli bis 6. August: Motto ist das Ewig Weibliche, «Musen, vielleicht auch Xanthippen und Komponistinnen». Die Herren der Schöpfung werden mit einem «For Gentlemen only»-Abend entschädigt.
In den Wind schreiben
In ihrer Dankesrede sang die erst 44-jährige Dirigentin, Dozentin und Intendantin Contratto ansonsten ein Loblied auf Davos, «ein starker Ort», in dem Romane episch breit und Leidenschaften fiebrig würden, ein Ort, wo der Klang besonders getragen werde und die Kunst strahle. Den Preis schätze sie als Anerkennung für eine Arbeit, die schwer fassbar und oft «in den Wind geschrieben sei».
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Duo Meduoteran, bestehend aus dem anatolischen Langhals-Lautenspieler Taylan Arikan und dem serbischen Harmonika-Weltmeister Srdjan Vukasinovic, die beide in Zürich studiert haben. Contratto hatte die beiden 2007 praktisch frisch von der Hochschule weg ans Davos Festival eingeladen. (sda)
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