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Der Listenfan lädt zur Enthüllung der 100 wichtigsten Glarner Bücher

Am kommenden Sonntag wird in der Landesbibliothek eine Liste veröffentlicht. Gekürt werden die 100 wichtigsten Glarner Bücher. Initiator Hans Kaspar Schiesser erklärt, wie viele Autoren er erwartet.

Sebastian
Dürst
15.05.23 - 16:18 Uhr
Kultur
Über Bücher sprechen: Hans Kaspar Schiesser wünscht sich, dass man am Sonntag auch netzwerken kann.
Über Bücher sprechen: Hans Kaspar Schiesser wünscht sich, dass man am Sonntag auch netzwerken kann.
Archivbild Sasi Subramaniam

Vor knapp einem Jahr hat Hans Kaspar Schiesser damit angefangen, sich das Team für seine Idee zusammenzustellen. Und am kommenden Sonntag endet das Projekt vorläufig mit der Veröffentlichung der Liste mit den 100 wichtigsten Glarner Büchern. Welche Bücher auf dieser Liste zu sehen sind, ist noch ein gut gehütetes Geheimnis, wie Schiesser erklärt: «Wir haben die einzelnen Autoren darüber informiert, dass und welches ihrer Bücher auf der Liste erscheint. Aber die ganze Liste kennen bis jetzt nur die Mitglieder des Organisationskomitees.»

Konkrete Anfragen für die ganze Liste habe er allerdings auch nicht erhalten, so Schiesser. «Auch wenn sich einige Autoren durchaus dafür zu interessieren schienen, wer mit ihnen auf der Liste steht», sagt er. Apropos Autoren: Schiesser rechnet damit, dass etwa 40 der 100 Autoren zur Veranstaltung am Sonntag erscheinen. Und er hofft auch, dass neben den Autoren weitere Interessierte den Weg in die Landesbibliothek finden. 

«Phänomenal!»

Hans Kaspar Schiesser, über das Ergebnis der Bücherliste

«Ich wünsche mir, dass es am Sonntag nicht nur um die Liste geht. Sondern, dass ein Netzwerken rund um das Thema ‹Glarner Bücher› stattfindet», sagt Schiesser. Wie es weitergehen könnte, hat Schiesser schon länger im Kopf. Die Bücher der Liste sollen digitalisiert werden und, wenn möglich, so vielen Leuten wie möglich zur Verfügung gestellt werden. 

Dazu erhofft sich Schiesser auch, dass es für jedes Buch auf der Liste eine Zusammenfassung geben könnte. «Warum soll das nicht ein Deutschlehrer als Projekt für seine Schülerinnen und Schüler übernehmen?», fragt Schiesser ganz konkret. Natürlich bräuchte es dafür auch eine Plattform für die Veröffentlichung, aber auch da ist Schiesser zuversichtlich. 

Komplexes Verfahren für einfache Liste

Die Liste der 100 wichtigsten Bücher entstand in einem komplexen Verfahren. Einige Titel konnten die Leserinnen und Leser der «Glarner Nachrichten» in einem Voting bestimmen, andere wurden von Fachorganisationen wie dem historischen Verein gemeldet. Und das letzte Wort hatten die Mitglieder der Projektgruppe, wie Hans Kaspar Schiesser erklärt.

Er ist zufrieden mit der Liste. «Phänomenal!», sagt er dazu. Sie sei ein Beispiel dafür, wie Schwarmintelligenz hervorragende Ergebnisse liefere. «Natürlich hätte die Liste anders ausgesehen, wenn nur ich mitgeredet hätte», sagt Schiesser. Aber darum gehe es ja auch nicht, wenn man eine solche Liste produziere. «Ich hatte den Plausch», sagt er. 

Etwas Nachhaltigkeit für den Plausch gibt es an der Vernissage auch: Schiesser hat nämlich auch ein Booklet produziert. Dieses enthält natürlich die Liste, aber auch Interviews mit Autoren und weitere Informationen zum Projekt. Das kleine Büchlein wird bei der Enthüllung am Sonntag gratis an alle Anwesenden verteilt, wie Schiesser mitteilt. «Wir wollen damit möglichst viele Leute erreichen. Und wir haben zum Glück Sponsoren, die für die Kosten aufkommen», so Schiesser. 

Schiesser ist als bekennender Listenfan natürlich angetan vom Hauptteil des Booklets. Allerdings hat er auch viele Nebengeschichten ins Buch aufgenommen, die dieses selbst zu einer echten Glaronensia machen. Zum Beispiel gibt es Interviews mit ausgewählten Autoren oder auch eine Zusammenfassung der wichtigsten Glarner Sammelbände. 

Sonntag, 21. Mai, 10.30 Uhr, Landesbibliothek Glarus: Öffentliche Vernissage der Liste «100 wichtigste Glarner Bücher» mit Apéro und Verteilung des Booklets. 

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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