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Ramses-Ausstellung in Paris löst Hype um Sarkophag des Pharaos aus

Die Tutanchamum-Schau in Paris lockte 2019 1,4 Millionen Menschen an - die Ausstellung «Ramses und das Gold der Pharaonen» könnte den Rekord nun brechen. Die französische Hauptstadt ist weltweit die einzige Station für den Sarkophag des Herrschers des Alten Ägypten.

Agentur
sda
07.04.23 - 11:48 Uhr
Kultur
Techniker in Paris (F) nehmen den Sarkophag des vor über 3000 Jahren gestorbenen ägyptischen Herrschers Ramses II. aus einer Verpackung. (Archivbild)
Techniker in Paris (F) nehmen den Sarkophag des vor über 3000 Jahren gestorbenen ägyptischen Herrschers Ramses II. aus einer Verpackung. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/TERESA SUAREZ

Bereits im Vorfeld der Eröffnung am Freitag waren über 145'000 Tickets verkauft. Während die bis zum 6. September dauernde Ausstellung in der Grande Halle de la Villette bereits in San Francisco und Houston zu sehen war, wird der Sarkophag von Ramses II. nur in Paris gezeigt - als Dank und Anerkennung, wie der ägyptische Botschafter Ehab Ahmed Badawy anlässlich der Enthüllung des Sarkophags Anfang der Woche betonte. Denn 1976 wurde die über 3000 Jahre alte Mumie von französischen Wissenschaftlern gegen zunehmenden Pilzbefall behandelt.

Damals wurde der Sarkophag des Königs der Könige, wie er auch genannt wird, wie ein Staatschef empfangen – mit rotem Teppich und viel Pomp. Es war das erste Mal, dass der Sarkophag Ägypten verliess. Seitdem soll er das Land am Nil nicht mehr verlassen haben.

In Paris werden über 180 Objekte präsentiert, darunter königliche Masken, Statuen und Schmuck. Erstmals ausserhalb Ägyptens zu sehen sind der Kopf einer Statue des Pharaos, der äussere Sarg von Sennedjem - einem Künstler, der die Grabstätten von Sethos I. und Ramses II. ausgeschmückt hat - und Tiermumien. Die Mumien von Katzen, Krokodilen und Mungos wurden erst vor kurzem entdeckt. Die Ägypter verehrten Tiere als Darstellungen der Götter und mumifizierten sie.

Mehrere Ehefrauen, über hundert Kinder

Mit Videos und Rekonstruktionen von Grabkammern lässt die Ausstellung den Besucher in die Zeit des grossen Pharaos eintauchen, dem zahlreiche Superlative zugeschrieben werden. Er wurde um 1303 v. Chr. geboren und starb in seinen Neunzigern 1213 v. Chr. Mit einer Amtszeit von 66 Jahren war er eines der am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt. Er hatte mehrere Ehefrauen, die ihm über 100 Kinder schenkten. Er liess zahlreiche Paläste und Tempel erbauen wie den von Abu Simbel.

Sein Sarg thront in der Ausstellung unter einer Glasvitrine. Dahinter ist ein Video zu sehen, das sein Gesicht in Nachbildung als Dreissig- und Achtzigjährigen zeigt - und schliesslich als Mumie. Nach Paris wird die Schau in Sydney zu sehen sein.

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