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«Das Veranstaltungsangebot im Glarnerland ist erstaunlich gross»

Die Glarneragenda erscheint neu einmal pro Woche auch in der gedruckten Ausgabe der «Glarner Nachrichten». Fritz Rigendinger, Leiter der Hauptabteilung Kultur beim Kanton, sagt, was er sich davon erhofft. Und warum er glaubt, dass immer noch viele Leute ihr Wochenende mit der Zeitung planen.

Sebastian
Dürst
06.04.23 - 04:30 Uhr
Kultur
Der Kulturverantwortliche beim Kanton: Fritz Rigendinger ist gespannt, wie sich die Glarneragenda in den «Glarner Nachrichten» macht.
Der Kulturverantwortliche beim Kanton: Fritz Rigendinger ist gespannt, wie sich die Glarneragenda in den «Glarner Nachrichten» macht.
Pressebild

Die Glarneragenda gibt es schon lange digital. Warum macht man jetzt diesen «Schritt zurück» in die Print-Ausgabe einer Zeitung?

Fritz Rigendinger: Ich sehe es als Schritt vorwärts, um den online Veranstaltungskalender mit den aktuellen Inhalten besser sichtbar und noch bekannter zu machen.

Publiziert wird eine Auswahl an Anlässen. Ist im Kanton kulturell so viel los, dass sich eine Auswahl lohnt?

Das Veranstaltungsangebot im Glarnerland ist erstaunlich gross und vielfältig, mit saisonalen Schwankungen und einer Massierung am Wochenende. Wir werden sehen, ob jede Woche eine Auswahl nötig ist oder ob alle Anlässe in der Veranstaltungsspalte Platz haben.

Grundsätzlich wird die Glarneragenda online nicht kuratiert. Was erhofft man sich davon, dass jeder Veranstalter sich selbst einbringen kann?

Die Einträge auf dem Portal sind kostenlos und die Inhalte stammen von den Nutzern, sind sogenannt «user-generated». Das ermöglicht es, eine grosse Vielfalt abzubilden. Mit dem Schritt in die Zeitung möchten wir Personen und Veranstalter auf die Agenda aufmerksam machen, die diese bis anhin noch nicht oder nicht regelmässig nutzen.  

In der gedruckten Glarneragenda werden die Anlässe nicht vollständig erscheinen. Was für Kriterien haben Sie für die Veröffentlichung?

Wir priorisieren kulturelle Veranstaltungen, die öffentlich zugänglich sind. Dazu gehören Konzerte, Lesungen, Tanz- und Theateraufführungen, Filmabende, aber auch Partys, Vorträge, Vernissagen und natürlich die traditionellen Brauchtums- und Grossanlässe wie Fasnacht und Chilbi.

«Wir wissen, dass die Menschen heute viel spontaner unterwegs sind und sich auf vielen Kanälen informieren.»

Fritz Rigendinger, Leiter Hauptabteilung Kultur Kanton Glarus

Veröffentlicht wird die Agenda jeweils am Donnerstag. Ist das eine Reminiszenz an die Rubrik «Angesagt» von Claudia Kock Marti, die jahrelang das kulturelle Leben im Glarnerland in den «Glarner Nachrichten» abbildete?

Das kann man so sehen. Wir zeigen was angesagt ist, können aber nur Titel, Zeit und Ort nennen, ohne inhaltliche Besprechung oder Würdigung. Dafür gibt es auf der Glarneragenda den Kulturblog, wo ein Team von Redaktorinnen und Autoren seine Highlights vorstellt und Kulturerlebnisse bespricht.

Denken Sie, dass die Leute ihr Wochenende überhaupt noch mit solchen Hilfen planen?

Absolut. Natürlich nicht regelmässig oder ausschliesslich. Aber wir wissen, dass die Menschen heute viel spontaner unterwegs sind und sich auf vielen Kanälen informieren. Dazu gehört sicher auch der Blick in die Zeitung. Wenn die Glarner Nachrichten immer am gleichen Tag am gleichen Ort aktuelle Veranstaltungen aus der Glarneragenda bringen, wird man das wahrnehmen und sich inspirieren lassen. Man wird so Dinge entdecken, die man sonst vielleicht nicht auf dem Schirm gehabt hat.

Was braucht es, damit die Print- und die Onlinevariante der Glarneragenda optimal zusammenspielen?

Optimal ist, wenn über die Printausgabe mehr Leute auf die Glarneragenda und ihre Inhalte aufmerksam werden, sei es als Konsumentin oder als Veranstalter, der das Portal bisher nicht genutzt hat. Je mehr Glarnerinnen und Glarner das Portal nutzen, desto attraktiver wird es für beide Seiten. Wir wollen das ein Jahr lang versuchen und beobachten, wie sich der Traffic entwickelt. Ziel ist es, dass die Seiten häufiger aufgerufen werden und die Bekanntheit der Glarneragenda als Veranstaltungskalender steigt.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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