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Kein Wort zum Krieg: Russlands Star Netrebko feiert «sehr gutes» Jahr

Die im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine als kremlnah in die Kritik geratene Opernsängerin Anna Netrebko hat bei Instagram Bilder von ihrer Neujahrsfeier veröffentlicht und Bilanz eines «sehr guten» Jahres 2022 gezogen.

Agentur
sda
01.01.23 - 13:16 Uhr
Kultur
ARCHIV - Der russische Opernstar Anna Netrebko 2022 im Innenhof des Fürstenschlosses St. Emmeram in Regensburg. Foto: Armin Weigel/dpa
ARCHIV - Der russische Opernstar Anna Netrebko 2022 im Innenhof des Fürstenschlosses St. Emmeram in Regensburg. Foto: Armin Weigel/dpa
Keystone/dpa/Armin Weigel

Während ihre russische Heimat auch am Wochenende mit Kampfdrohnen und Raketen die Ukraine weiter in Dunkelheit und Kälte bombte, zeigte die in Wien lebende 51-Jährige sich am festlich gedeckten Neujahrstisch im Abendkleid im Kreis ihrer Familie. Zu sehen ist auch, wie sie das Essen reinbringt.

Schon einige Tage zuvor hatte sie in einem Post geschrieben, dass das Ende des Jahres Anlass zum Nachdenken sei. «Und ich sollte sagen, dass - ungeachtet aller Stürme, die über mich niedergegangen sind - dieses Jahr ein sehr gutes war!», schrieb sie. «Es war besser als das vergangene.» Während viele Russen von den Sanktionen des Westens wegen Moskaus Kriegs gegen die Ukraine betroffen sind, zeigte die in Wien lebende Netrebko sich an dem reich gedeckten Tisch.

Die international gefeierte Sopranistin war nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine in die Kritik geraten wegen ihrer angeblichen Nähe zu Präsident Wladimir Putin. Sie hatte sich in der Vergangenheit auch mit der Fahne der prorussischen Separatisten in der Ostukraine fotografieren lassen. Im Zuge von Kritik sowie Absagen von Konzerten und Opernauftritten in Deutschland, in den USA und anderen westlichen Ländern hatte sie sich schriftlich von Putin distanziert. Das brachte ihr scharfe Kritik und auch Auftrittsabsagen in Russland ein.

«Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden», hatte sie über ihren deutschen Anwalt im März mitgeteilt. «Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten. Tatsächlich habe ich Präsident Putin in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen, vor allem im Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für meine Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele.»

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