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Preisgekröntes Klavierduo spielt Meisterwerke und seltene Bijous

Am 24. Februar gastieren Yaara Tal und Andreas Groethuysen in der Aula Glarus. Sie lassen die Tradition des vierhändigen Klavierspiels aufleben – mit einem emotionalen und vielgestaltigen Programm.

Südostschweiz
21.02.23 - 04:30 Uhr
Kultur
Harmonieren: Yaara Tal und Andreas Groethuysen haben schon über 30 CDs hervorgebracht.
Harmonieren: Yaara Tal und Andreas Groethuysen haben schon über 30 CDs hervorgebracht.
Pressebild

von Swantje Kammerecker und Martin Zimmermann

Die israelische Pianistin Yaara Tal und ihr deutscher Partner Andreas Groethuysen bilden heute eines der führenden Klavierduos und konzertieren weltweit, unter anderem im Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg oder dem Teatro alla Scala Mailand. In über 30 Jahren weist ihre Diskografie 35 Alben auf, darunter etliche preisgekrönte Einspielungen. Die Kulturgesellschaft hat das Klavierduo für ein Konzert in Glarus verpflichtet – mit einem aussergewöhnlichen Programm, wie die Organisatoren mitteilen.

Mit Schubert, Mozart und Czerny haben drei führende Klavierkomponisten des späten 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts eine Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen geschrieben, welche alle in Glarus erklingen werden. Gemeinsam ist den Werken die Tonart f-Moll und doch sind es letztlich drei Werke von sehr eigenem Charakter.

Im Wechselbad der Gefühle

Dass das Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen die Werke nacheinander spielt, legt ein spannendes Wechselbad der Gefühle nahe. Mozarts «Fantasie KV 594 für Flötenuhr» wechselt zwischen Melancholie und Heiterkeit hin und her. Carl Czerny, heute eher bekannt für sein umfassendes Etüdenwerk, war nicht nur ein Schüler Ludwig van Beethovens, sondern auch ein begnadeter Komponist, wie seine f-Moll-Fantasie zeigt: Hier dominiert die Dramatik, mit wild bewegten punktierten Rhythmen und spannungsvollen Harmonien. Franz Schubert schuf mit der späten f-Moll-Fantasie eines seiner schönsten Werke. Er vereinte Mozarts Rahmenform mit Czernys rhythmischer Dramatik und ergänzte sie seiner Melodik.

Ein Markenzeichen von Tal und Groethuysen ist die Kreativität in der Gestaltung der Programme, in denen auch immer wieder zu Unrecht vernachlässigte Schätze des Repertoires zu neuer Geltung kommen. Die Kulturgesellschaft Glarus freut sich besonders, dass mit dem «Spiel um ein Kinderlied» (1948) des Pianisten und Komponisten Walter Gieseking, einem der ersten Weltstars der Vereinsgeschichte, die Ehre erwiesen wird: Vor genau hundert Jahren am 25. Februar 1923 gab der grosse Pianist in Glarus ein gefeiertes Konzert.

Freitag, 24. Februar, 20 Uhr, Aula der Kantonsschule Glarus

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