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Schriftstellerin Eveline Hasler erhält den Glarner Kulturpreis 2023

Mit ihrem historischen Roman «Anna Göldin - Letzte Hexe» wurde die Schriftstellerin Eveline Hasler berühmt. Nun wird die 89-jährige Autorin, die aus Glarus stammt, mit dem Glarner Kulturpreis 2023 ausgezeichnet.

Agentur
sda
20.12.22 - 15:19 Uhr
Kultur
Eveline Hasler erhält den Glarner Kulturpreis 2023.
Eveline Hasler erhält den Glarner Kulturpreis 2023.
Kanton Glarus/Paul Dominik Hasler

Der mit 20'000 Franken dotierte Preis wird Eveline Hasler «in Absprache mit ihr überreicht», wie der Kanton Glarus am Dienstag mitteilte. Die Schriftstellerin lebt heute in Ronco im Tessin.

Berühmt wurde Eveline Hasler mit ihrem 1982 erschienen Roman über Anna Göldin, die letzte Frau, die in Europa als Hexe hingerichtet wurde. Der Klassiker zeichnet das Schicksal von Anna Göldin nach, die 1782 nach dem letzten Hexenprozess in der Schweiz in Glarus hingerichtet wurde.

Historische Figuren

Es folgten zwei weitere Romane mit Figuren aus der Glarner Geschichte. «Ibicaba. Das Paradies in den Köpfen» handelt von Auswanderern aus der Ostschweiz, die im 19. Jahrhundert in Brasilien ein neues Leben zu beginnen wagten.

«Der Riese im Baum» zeichnet das Leben des in Linthal GL geborenen Melchior Thut nach. Der über 2,30 Meter grosse Riese wurde auf Jahrmärkten zur Schau gestellt. Eveline Haslers Werke beruhen auf umfangreichen historischen Recherchen und beschäftigten sich oft mit Aussenseiterinnen und Randständigen.

Widerstand

Es gehe um Figuren, die Gesellschaft und ihre Zeit anders erleben und wahrnehmen als die Mehrheit ihrer Zeitgenossen und dadurch in Widerspruch zum Zeitgeist und den gesellschaftlichen Strukturen gerieten, heisst es. Zu diesen Personen gehörten auch Künstlerinnen und Schriftsteller.

Vielleicht teile Eveline Hasler das Schicksal ihrer Romanfiguren: «Bestimmt hat sie als Historikerin und Autorin Widerstand erlebt, als sie mit einem historischen Roman weltberühmt wurde, der den Glarner Obrigkeiten nicht zur Ehre gereichte», wird die Glarner Kulturkommission zitiert.

Heute habe sich der Argwohn gelegt. «Der Kanton Glarus ist stolz auf seine berühmte Autorin, auf ihren wachen Geist und die bewundernswerte Schaffenskraft, die bis heute ungebrochen ist.»

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