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Flüchtlingsdrama und zahlreiche Promis - das ZFF 2022 geht los

Mit dem Flüchtlingsdrama «The Swimmers» und einer Würdigung des Kinos durch Bundespräsident Ignazio Cassis ist am Donnerstagabend die 18. Ausgabe des Zurich Film Festival (-2.10.) gestartet.

Agentur
sda
22.09.22 - 20:23 Uhr
Kultur
Bundespräsident Ignazio Cassis und Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch mit Mitgliedern der "The Swimmers"-Filmcrew: Schauspieler Matthias Schweighöfer, Regisseurin Sally El Hosaini und Schauspielerin Nathalie Issa.
Bundespräsident Ignazio Cassis und Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch mit Mitgliedern der "The Swimmers"-Filmcrew: Schauspieler Matthias Schweighöfer, Regisseurin Sally El Hosaini und Schauspielerin Nathalie Issa.
Keystone/EPA KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Der Mensch sei ein soziales Wesen, sagte Cassis in seiner Eröffnungsrede im Zürcher Kongresshaus. Entsprechend finde er «eine Komödie in einem vollen Kinosaal lustiger, als vor dem Beamer zuhause. Ein Drama ergreifender, einen Thriller packender, wenn die ganze Sitzreihe mitzittert.»

Dabei ging es ihm aber nicht darum, das Kino, die «gemeinsame Kultur» gegen die Streamingdienste aufzuwiegen. Die Digitalisierung habe auch neue technische Mittel geschaffen und neue Formate gebracht, um Geschichten zu erzählen. «Sie erlaubt es, ein breiteres Publikum anzusprechen und dieses an neuen Orten zu erreichen.»

Mit Blick auf den Eröffnungsfilm «The Swimmers», der die wahre Geschichte um die Schwestern Yusra und Sarah Mardini erzählt, die aus Syrien fliehen, um in Europa ein neues Leben zu beginnen, meinte der Bundespräsident: «Lassen Sie mich betonen, dass die Schweiz den Syrien-Konflikt nicht vergessen hat, auch wenn er medial von andern Krisen überschattet wird.»

«The Swimmers» von Sally El Hosaini hat Anfang September bereits das 47. Toronto International Film Festival eröffnet. Mit dabei ist neben den Hauptdarstellerinnen, den Schwestern Nathalie und Manal Issa, auch der deutsche Schauspieler Matthias Schweighöfer. Er spielt in der Netflix-Produktion die Rolle des Schwimmtrainers Sven.

«Mad Heidi» mit Spannung erwartet

Das 18. Zurich Film Festival misst dem Schweizer Film eine «zentrale Rolle» bei. Wie Artistic Director Christian Jungen an der Programm-Medienkonferenz vor zwei Wochen sagte, befinde sich dieser im Aufwind. Das ZFF wolle nun dazu beitragen, dass das heimische Filmschaffen auch international wahrgenommen werde.

Und so stehen über alle Sektionen 18 Schweizer Produktionen auf dem Programm. Einige davon feiern Weltpremiere, etwa «A Forgotten Man» des Genfers Laurent Nègre und «Die goldenen Jahre» von Barbara Kulcsar mit Esther Gemsch und Stefan Kurt in den Hauptrollen.

Im Fokus Wettbewerb sind ausserdem weitere Schweizer Spiel- und Dokumentarfilme, darunter «Becoming Giulia» von Laura Kaehr, «Foudre» von Carmen Jacquier oder «Girl Gang» von Susanne Regina Meures, zu sehen. Und mit «Mad Heidi» wird am 30. September in einem Special Screening die lang ersehnte Horrorkomödie von Johannes Hartmann und Sandro Klopfstein gefeiert.

Wie immer: viele Promis

Insgesamt werden 38 Filme als Welt- oder Europapremieren gezeigt. «So viele wie noch nie», sagte Jungen an der Medienkonferenz. Zwei weitere Rekorde gelten zum einen den sieben Filmen aus der Romandie im Programm und zum anderen einem hohen Anteil von Frauen, die Regie geführt haben; dieser liegt bei etwas über 41 Prozent. Insgesamt wartet die 18. Ausgabe des ZFF mit 146 Filmen aus 49 Ländern auf.

Bekannt ist das ZFF nicht nur für sein ausgewähltes Filmprogramm, sondern auch für seine Promidichte. Erwartet wird in den nächsten Tagen der britische Schauspieler Sir Ben Kingsley, der mit dem Golden Icon Award ausgezeichnet wird. Oder die französisch-britische Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, die ein Goldenes Auge für ihre Karriere erhält.

Bereits am kommenden Sonntag wird der britische Schauspieler Eddie Redmayne mit einem Goldenen Auge für seine Karriere ausgezeichnet. Darüber hinaus werden Liam Neeson, Til Schweiger, Rebel Wilson, Diane Kruger oder Machine Gun Kelly über den Grünen Teppich laufen und zudem ihre neusten Filme präsentieren.

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