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Eine Glarnerin und ihre zwei Rockstars

Der Güterschuppen rockt: Nebst Krokus-Sänger Marc Storace und den Livestrings hat sich als Spezialgast Gotthard-Gitarrist Leo Leoni angesagt. Begleitet werden sie von einer Einheimischen.

Martin
Meier
01.11.21 - 04:30 Uhr
Kultur
Nach dem Konzert im «Glarnerstübli»: Leo Leoni (links) und Marc Storace nehmen Barbara Kubli in die Mitte.
Nach dem Konzert im «Glarnerstübli»: Leo Leoni (links) und Marc Storace nehmen Barbara Kubli in die Mitte.
Bild Martin Meier

Der Abend zuvor ist gar im hintersten Glarnerland ein Thema: Das Konzert muss gut gewesen sein. Dem werden allerdings die Fans, welche am Freitag im Güterschuppen in Glarus live dabei gewesen sind, nicht beipflichten: Das Konzert war nicht nur gut. Was in Glarus geschrieben wurde, ist ein Stück Schweizer Rockgeschichte. Jedenfalls ein kleines. 

Pünktlich geht es los

Am Freitagmorgen vor dem Konzert ist für Barbara Kubli früh Tagwache. Schon um 7 Uhr steht die Glarner Geigerin auf der Matte, um ihre Musikschüler zu unterrichten. Erst gegen Mittag geht es für sie dann Richtung Glarus. 

Kurz vor zwölf Uhr verlässt der Sänger des Abends Basel. 

Der Gitarrist ist im Tessin, im abgelegenen Val Colla, schon um 9.30 Uhr losgefahren. 

Jetzt stehen die drei zusammen auf der Bühne. Soundcheck. Es ist 13 Uhr. Zum musikalischen Trio gehören nebst der Glarnerin Barbara Kubli zwei Rockstars: Krokus-Sänger Marc Storace und Gotthard-Gitarrist Leo Leoni. Letzterer hat auch noch seine Sängerin Maram El Dsoki mitgenommen. Storace hat die Livestrings mitgebracht. Mit Geigen, Bratsche, Cello und Bass sorgen sie für zusätzliche Streicheleinheiten für die Ohren. 

Der Soundcheck verspricht, was der Abend noch übertreffen wird. «Der Hammer», kommentiert Mitorganisator Jonny Tinner das Einspiel. «Ich werde am Abend nochmals dabei sein», verspricht Regierungsrat Andrea Bettiga. «Herr Storace, zur Kasse bitte», fordert Leoni dann den Sänger auf, auf die Bühne zu kommen. Spass muss sein. Geprobt wird bis 16 Uhr. Danach geht es durch den Volksgarten. Eingecheckt wird im «Freihof». Es folgt das Nachtessen und für die Frauen das Schminken. Barbara Kubli ist nervös. Um sich abzulenken macht sie Grimassen. «Das Foto kannst du ruhig bringen. Das bin ich.»

Der Countdown läuft. Die ersten Besucher stürmen mit ihren Covid-Zertifikaten den Güterschuppen. Bis alle Plätze belegt sind. «300 Leute durften wir reinlassen», meint Jonny Tinner. «Wir hätten allerdings noch viel mehr Tickets verkaufen können.» 

Und dann, dann geht es punkt 20.30 Uhr los – auch mit Coversongs von AC/DC, deren Sänger Storace hätte werden können. Er aber wollte lieber bei Krokus bleiben. Das Publikum tobt, als ob nicht 300 Fans im Publikum sitzen und stehen, sondern 3000, erst recht, als Barbara Kubli den Spezialgast des Abends ansagt: Leo Leoni nimmt auf der Bühne Platz, senkt den Kopf nach unten und greift in die Saiten, auch zum unvergesslichen Gotthard-Hit Heaven, der von Krokus-Sänger Storace zusammen mit Maram El Dsoki zum Besten gegeben wird. 

Auch wenn die Musik nach mehreren Zugaben verstummt: Der Applaus des Publikums geht minutenlang weiter. Weiter ging es für die Bandmitglieder dann noch im «Glarnerstübli». 

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