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Das Schöne im Banalen: Jean-Frédéric Schnyder in Berner Museen

Das Kunstmuseum und die Kunsthalle Bern würdigen ab Februar den bedeutenden Schweizer Künstler Jean-Frédéric Schnyder. Die beiden Ausstellungen ermöglichen die bisher umfassendste Begegnung mit dem Werk von Schnyder in Bern.

Agentur
sda
24.01.22 - 09:30 Uhr
Kultur

Für die vom 4. Februar bis am 29. Mai dauernde Sammlungspräsentation im Kunstmuseum hat der 76-jährige Künstler selber eine Auswahl früher Werke in einer Gesamtinstallation arrangiert. In der Kunsthalle wiederum rückt Kuratorin Valérie Knoll ab 26. Februar bis 15. Mai das aktuelle Schaffen Jean-Frédéric Schnyders ins Zentrum.

Der 1945 in Basel geborene und in Bern aufgewachsene Künstler kam in den 1960er-Jahren autodidaktisch zur Kunst. Bereits als 24-Jähriger konnte Jean-Frédéric Schnyder seine Arbeiten 1969 in Harald Szeemanns epochaler Ausstellung «When Attitudes Become Form» in der Berner Kunsthalle zeigen.

Mit Rennvelo und Staffelei unterwegs

Nach Anfängen im Skulpturalen wandte sich der Künstler anfangs 1970er-Jahre der Malerei zu - gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Margret Rufener. 1982 besorgte sich Schnyder ein Rennvelo und eine Staffelei, erkundete die Umgebung Berns und malte im Tagesrhythmus 126 «Berner Veduten».

Diese zeigen nicht nur pittoreske Ansichten, sondern auch Einkaufszentren und Strassenunterführungen. Die Suche nach dem Schönen im Durchschnittlichen, Banalen und Alltäglichen ist nicht nur in den «Berner Veduten» Programm: Bereits seine Skulpturen und Objekte schuf der Künstler mit Materialien wie Kaugummi, Plastik, Räucherstäbchen oder Legobausteinen.

Schnyders Werk zeichne sich durch eine nicht-elitäre Auffassung von Kunst und «einen beharrlichen Widerstand zum Modischen» aus, wie das Kunstmuseum schreibt. Die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher werden zu einer «Schnyderschen Gratwanderung zwischen Kitsch, Humor, Provokation und Ernsthaftigkeit» eingeladen.

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