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British Museum führt Geheimgespräche mit Athen über Parthenon-Fries

Das British Museum und die griechische Regierung führen nach Medienberichten Geheimgespräche über eine mögliche Rückkehr des in London ausgestellten Parthenon-Frieses nach Griechenland.

Agentur
sda
04.12.22 - 09:00 Uhr
Kultur
Teile des Parthenon-Frieses sind im Akropolis-Museum in Athen und weitere Teile im British Museum in London. (Archivbilder)
Teile des Parthenon-Frieses sind im Akropolis-Museum in Athen und weitere Teile im British Museum in London. (Archivbilder)
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die «heiklen» Gespräche zwischen dem Kuratoriumsvorsitzenden George Osborne und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis seien «in einem fortgeschrittenen Stadium», berichtete die griechische Tageszeitung «Ta Nea» am Samstag.

Laut «Ta Nea» begannen die Geheimgespräche zu den Marmortafeln im November 2021. Zuletzt sprachen beide Seiten demzufolge diese Woche in London miteinander. Allerdings hätten Vertreter aus Athen gewarnt, dass die Verhandlungen noch im letzten Augenblick zum Stillstand kommen könnten.

Lösung möglich

«Eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung» sei möglich, zitierte die Nachrichtenagentur ANA-MPA Mitsotakis. «Die Parthenon-Skulpturen können wieder vereint werden und gleichzeitig können die Bedenken des British Museums berücksichtigt werden.» Er spreche bewusst von einer '«Wiedervereinigung der Skulpturen und nicht von einer Rückkehr'».

Das British Museum erklärte am Samstag, es wolle «eine neue Parthenon-Partnerschaft mit Griechenland» und sei bereit, darüber mit Athen zu sprechen. Aber «wir handeln im Rahmen der Gesetze und wir werden nicht unsere grossartige Sammlung auseinandernehmen», so das Museum.

Die Skulpturen sind auch als «Elgin Marbles» bekannt. Im frühen 19. Jahrhundert hatten Arbeiter die Friesteile aus dem Parthenon-Tempel auf der Athener Akropolis abgetragen - den Befehl dazu hatte Lord Elgin gegeben, der britische Botschafter im Osmanischen Reich. Elgin verkaufte die Marmore an die britische Regierung, die sie 1817 an das British Museum weitergab. Dort gehören sie zu den wertvollsten Ausstellungsstücken.

Athen hingegen sieht die Marmore als gestohlen an. Griechenland verlangt neben der Rückgabe des 75 Meter langen Frieses auch eine Frauenskulptur aus dem Erechtheion-Tempel auf der Akropolis.

Mehrere griechische Regierungen sind gescheitert, wesentliche Fortschritte im Streit um die Friesteile zu machen. Nach Ansicht Londons sind die Skulpturen auf legale Art und Weise erworben worden.

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