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Fasnächtler retten den «Fädäli-Friitig»

Der diesjährige «Fädäli-Friitig» in Glarus war bis vor wenigen Tagen noch abgesagt. Eine Gruppe Fasnächtler sorgt jetzt spontan für ein Revival des Traditionsanlasses.

Marco
Lüthi
06.02.23 - 18:05 Uhr
Kultur
Nichts für Veganer: Diese Mottogruppe thematisiert am «Fädäli-Friitig» 2017 den menschlichen Fleischkonsum auf gruselige Art und Weise.
Nichts für Veganer: Diese Mottogruppe thematisiert am «Fädäli-Friitig» 2017 den menschlichen Fleischkonsum auf gruselige Art und Weise.
Archivbild

Zuerst die Coronaschutzmassnahmen, dann der Beizenmangel in Glarus:  Eine weitere Ausnahmesituation für den Verein Fasnacht Glaris, der im vergangenen Dezember «schweren Herzens» entschied, auf die Organisation des diesjährigen «Fädäli-Friitigs» am 17. Februar zu verzichten. Aus zwei Gründen, wie Vizepräsident Marc Brunner sagt: «Zum einen war da die unklare Beizensituation und zum anderen fehlen uns die Helfer.»

Der Freitag nach dem schmutzigen Donnerstag («Schmudo») wird in Glarus traditionell als Beizenfasnacht mit Maskenprämierung gefeiert. Nur: Die drei noch verbliebenen Beizen, die bisher ihr Lokal fasnächtlich dekorierten und den «Fädäli-Friitig» massgeblich mittrugen, gingen nacheinander bis Ende 2022 zu. Die «Bierhalle» schloss ihre Tür für immer und die Zukunft der «Krone» bleibt weiterhin ungewiss. Einzig das «Glarnerstübli» ist seit wenigen Tagen wieder geöffnet. 

Positive Wendung

Ein «Fädäli-Friitig» ohne traditionelle Beizenfasnacht, das geht doch nicht! Das haben sich einige eingefleischte Fasnächtler gesagt und kurzerhand ein Organisationskomitee «für den Erhalt des ‘Fädäli-Friitigs’» gebildet und dafür alle Hebel in Gang gesetzt. «Der ‘Fädäli-Friitig’ findet in diesem Jahr nicht nur als Beizen-, sondern auch als Strassenfasnacht statt», sagt Angelo Ferrari, der Obmann des Glarner Fasnachtsverbands (Glafari). Er gehört neben Vertretern von Guggen, Wagenbaugruppen und dem Glafari zu den Initianten des spontanen «Fädäli-Friitig»-Revivals. 

Sieben Lokale machen nun am diesjährigen «Fädäli-Friitig» mit (siehe Infobox). «Darunter ist auch die ‘Krone’, die extra für die Fasnacht öffnet», sagt Ferrari. Ab 18 Uhr wird dort DJ Harry für Stimmung sorgen. Und: «Dann können wir euch auch endlich erzählen, wie es mit der ‚Krone‘ weitergeht», verrät die IG «Es lebe die Krone» freudig auf ihrer Webseite.

Der Startschuss für den «Fädäli-Friitig» fällt bereits um 19 Uhr. Auf dem Schulhausplatz in Riedern legen dann die Guggen mit dem «Warm Öp» los. Anschliessend ziehen sie ins Zentrum von Glarus, um bei der «Krone», dem «Steinbock» und auf dem Rathausplatz abwechselnd zu spielen. 

Auf dem Rathausplatz richten sich die Wagengruppen ein – die Ziger-Family, die Amplavile Claronas, die Fridlivögt und die Novale. Bei Letzterer werden ab 20.30 Uhr die Nummern an die Maschger abgegeben, die an der Maskenprämierung teilnehmen möchten. Dafür müssen sie sich in mindestens drei mitmachenden Lokalen zeigen. Die Prämierung (Demaskierung) findet um Mitternacht vor dem Rathaus statt. 

Das grosse Fasnachtswochenende im Fokus

Die zehn Vereinsmitglieder von Fasnacht Glaris und eine Handvoll «treue Helferseelen» werden sich in diesem Jahr ganz auf das grosse Fasnachtswochenende in Glarus vom 25. und 26. Februar konzentrieren, wie Marc Brunner erklärt. Der Kindermaskenball und der Guggen-Sternmarsch mit anschliessendem Monsterkonzert am Samstag sowie der Umzug am Sonntag werden nach drei Jahren wieder wie gewohnt stattfinden. Das Zentrum der Narren wird auf dem  Rathaus- und dem Cityplatz sein.

Und für alle, die noch kein Kostüm haben: Die Fasnacht 2023 in Glarus steht unter dem Motto «Underem Zuuplatz kä Tüüfgarage und druf käs Fescht, de wär ä Zoo doch s bescht!»

Hier findest du eine Übersicht zu den Fasnachtsanlässen im Glarnerland.

Gesucht: Eure Fasnachtsbilder 2023

Nach drei Corona-Jahren kann die 5. Jahreszeit endlich wieder unbeschwert und ausgelassen zelebriert werden. Wir suchen deshalb die schönsten Fasnachtsbilder 2023 aus dem Glarnerland. Sendet Euer Bild per E-Mail an glarus@suedostschweiz.ch oder Whatsapp 079 378 81 97 mit ein paar Zeilen, die beschreiben, was es zeigt und wann es wo entstand. Online werden alle querformatigen Bilder publiziert, eine Auswahl aller Bilder schliesslich auch in der gedruckten Ausgabe der Glarner Nachrichten.

Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos

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Mit dem verschwinden der Beizen ,geht auch die Fasnacht länger je mehr verloren.ein "Zirkulieren" der Masken zu den Beizen ist nicht mehr vorhanden. In Niederurnen ist die Neue Fasnacht schon gestorben .Auch die Restaurants und Beizen( Krone ,Mühlegasse,.Eidgenossen.Höfli,Hirschen,Ziegelbrücke,Löwen existieren nicht mehr.Und ob der Ochsen das Bad Und das Schwert je wieder öffnen werden ,steht in den Sternen. Traurig aber wahr.Das sagt ein ehemaliger alter Fasnächtler.80plus.

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