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James Bond kommt mit 15 Minuten Verspätung ans ZFF

In wenigen Tagen steht Zürich zum 17. Mal im Zeichen des internationalen Films. Mit Promis wie Sharon Stone und Paul Schrader feiert das Zurich Film Festival (ZFF) Hollywood - und mit «No Time to Die» ein wahres Highlight.

Agentur
sda
09.09.21 - 11:50 Uhr
Kultur
Elke Mayer, Managing Director Spoundation Motion Picture AG, und Christian Jungen, Artistic Director des ZFF, im neuen Zürcher Kongresshaus. Hier wird am 17. Zurich Film Festival etwa die Bond-Premiere gezeigt.
Elke Mayer, Managing Director Spoundation Motion Picture AG, und Christian Jungen, Artistic Director des ZFF, im neuen Zürcher Kongresshaus. Hier wird am 17. Zurich Film Festival etwa die Bond-Premiere gezeigt.
Keystone/WALTER BIERI

Nur 15 Minuten nach der Weltpremiere in London wird der neue James-Bond-Streifen am 28. September im Kongresshaus starten. Und weil sich Hauptdarsteller Daniel Craig, der den legendären Agenten in diesem Film ein letztes Mal verkörpert, nicht zweiteilen kann, wird er das Publikum der Schweizer Premiere mit einer Videobotschaft begrüssen, wie an der Medienkonferenz vom Donnerstag bekannt wurde.

Diesen coronabedingt mehrfach verschobene Film nach Zürich zu bekommen, sei «ein rund fünfmontiger Kampf» gewesen, so Christian Jungen, Artistic Director des ZFF. Und in dem Sinne «ein kleines Wunder». Überzeugt hätten nicht zuletzt das Timing des Festivals sowie das neue Kongresshaus als Ort der Vorführung. Der grosse Saal mit fast 1300 Sitzplätzen und einer 16 Meter breiten Leinwand, der das ZFF-Gelände künftig erweitert, sei durchaus «Bond-like».

Auch das Schweizer Geiseldrama «Und morgen seid ihr tot» von Regisseur Michael Steiner wird zum grossen feierlichen Akt an der diesjährigen Festivalausgabe. Der Thriller mit Morgane Ferru und Sven Schelker in den Hauptrollen wird in einer Weltpremiere als Eröffnungsfilm gezeigt. Die Geschichte beruht auf den wahren Erlebnissen des Schweizer Paars Daniela Widmer und David Och, das 2011 von den Taliban als Geiseln genommen wurde und fliehen konnte.

Westschweizer Filme im Wettbewerb

Erstmals wird neben dem Kongresshaus auch das gesamte Kosmos bespielt. Damit erweitert das ZFF seinen Wirkungsraum nicht nur im Seebecken, sondern auch im urbanen Raum um die Langsstrasse, wie Elke Mayer, Managing Director Spoundation Motion Picture AG, mitteilte.

Insgesamt stehen 164 Filme auf dem Programm, davon 18 Weltpremieren, 8 Internationale Premieren und 34 Schweizer Premieren. Zu den 22 Schweizer Filmen zählen neben «Und morgen seid ihr tot» etwa «Adolf Muschg - der Andere» von Erich Schmid oder «Harald Nageli - Der Sprayer von Zürich» von Nathalie David, zwei Dokumentarfilme, die in der Sparte «Special Screenings» zu sehen sein werden.

Keine Schweizer Produktion, aber ein Film mit Schweizer Bezug ist das Österreichische Drama «Klammer», das am 27. September Weltpremiere feiert. Der Film handelt von der österreichischen Skilegende Franz Klammer, der in den 70er Jahre als der neue Antagonist des Schweizer Pendants Bernhard Russi galt. Beide werden bei der Premiere anwesend sein.

Gleich drei Westschweizer (Ko-)Produktionen haben es in den Fokus Wettbewerb geschafft, in dem schweizerische, österreichische und deutsche Filme vertreten sind: «Azor», ein Politthriller von Andreas Fontana, «La Mif» von Fred Baillif und «Momentum» von Edwin Charmillot. Letzteren hob Christian Jungen speziell hervor, da der jurassische Filmemacher Charmillot nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb und hinter der Kamera stand.

Auch im Spielfilm-Wettbewerb findet sich eine Schweizer Koproduktion. «Noche de fuego» erzählt die Geschichte einer Mutter, die ihrer achtjährigen Tochter die Haare schneidet, damit diese nicht als Mädchen erkannt und vom Kartell entführt wird.

Fest für den Autorenfilm

Weniger rege als in normalen Zeiten, doch nicht minder glamourös, wird das Treiben auf und um den Grünen Teppich. Wie schon länger bekannt ist, werden unter anderem Regisseur, Drehbuchautor und Gewinner des diesjährigen Lifetime Achievement Awards Paul Schrader sowie Sharon Stone, Schauspielikone und Trägerin des Golden Icon Award 2021, am Festival erwartet. «Wir feiern die Rückkehr von Hollywood», so Jungen, der die Grosse Faszination des ZFF für die US-Filmindustrie betont.

Über das Ganze gesehen werden in diesem Jahr Umwelt- und Gesundheitsthemen ins Zentrum gerückt und «das Comeback des grossen Autorenkinos» zelebriert, hatte Christian Jungen bereits im Vorfeld zur Medienkonferenz angekündigt. So zeige die Gala-Sektion hochwertige Autorenfilme für ein breites Publikum - darunter «The French Dispatch» von US-Regisseur Wes Anderson und die Weltpremiere der deutschen Komödie «Es ist nur eine Phase, Hase» von Florian Gallenberger.

Das 17. Zurich Film Festival findet vom 23. September bis am 3. Oktober statt.

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