×

Filmfest Cannes: Goldene Palme für «Titane» der Französin Ducournau

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an das wilde Horrordrama «Titane» der Französin Julia Ducournau. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Es ist das erst zweite Mal in der Geschichte des Festivals, dass ein Film einer Regisseurin mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wird.

Agentur
sda
17.07.21 - 21:11 Uhr
Kultur
Agathe Rousselle (l-r), Regisseurin Julia Ducournau und Vincent Lindon am Abend in Cannes. Foto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa
Agathe Rousselle (l-r), Regisseurin Julia Ducournau und Vincent Lindon am Abend in Cannes. Foto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa
Keystone/Invision/AP/Vianney Le Caer

«Titane» erzählt von einer jungen Frau, die sich in kein Raster pressen lassen will. Sie bringt viele um, die sich ihr in den Weg stellen und gibt sich schliesslich als Mann aus, um der Polizei zu entkommen. Es ist ein Fantasy-Horrorfilm mit klaren feministischen Aspekten, der toxische Männlichkeit an den Pranger stellt und mit seinen Bildern provoziert und schockiert. 1993 hatte «Das Piano» der Neuseeländerin Jane Campion die höchste Auszeichnung des Festivals gewonnen.

Mit dem Grossen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurden in diesem Jahr gleich zwei Filme geehrt: das im Zug spielende Roadmovie «Hytti No 6» des Finnen Juho Kuosmanen sowie die iranische Gesellschaftskritik «A Hero» des zweifachen Oscar-Preisträgers Asghar Farhadi. Der Preis für die beste Regie ging an den Franzosen Leos Carax für das Musical «Annette» mit der Musik der Band Sparks.

Die 33 Jahre alte Norwegerin Renate Reinsve nahm den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Sie verkörpert in «The Worst Person in the World» von Joachim Trier eine junge Frau, die ihren Platz im Leben sucht. Als bester Schauspieler wurde Caleb Landry Jones für seine Leistung in «Nitram» von Justin Kurzel ausgezeichnet. In dem auf wahren Begebenheiten basierenden Werk spielt der US-Amerikaner einen Massenmörder.

Auch der Preis der Jury wurde zwei Mal vergeben: zu gleichen Teilen an die deutsche Ko-Produktion «Memoria» des Thailänders Apichatpong Weerasethakul mit Tilda Swinton in der Hauptrolle sowie an den israelischen Beitrag «Ha'berech (Ahed's Knee)» von Nadav Lapid. Das japanische Drama «Drive My Car» von Ryusuke Hamaguchi wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch geehrt. Im Wettbewerb hatten 24 Beiträge um die Auszeichnungen konkurriert.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Kultur MEHR