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Lob für umstrittene Ansichten: Banjo-Spieler verlässt Mumford & Sons

Nach scharfer Kritik an seinem Lob für einen umstrittenen, konservativen Journalisten verlässt Banjo-Spieler Winston Marshall die britische Folkrockband Mumford & Sons. Mit dem Schritt wolle er seine Bandkollegen schützen, teilte Marshall mit.

Agentur
sda
25.06.21 - 13:41 Uhr
Kultur
ARCHIV - Die Band Mumford  Sons mit Marcus Mumford (l-r), Winston Marshall und Ted Dwane tritt in der Barclaycard Arena auf. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
ARCHIV - Die Band Mumford Sons mit Marcus Mumford (l-r), Winston Marshall und Ted Dwane tritt in der Barclaycard Arena auf. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Keystone/dpa/Daniel Bockwoldt

Die Zeitung «Telegraph» kritisierte am Freitag, der Musiker sei Opfer der «Cancel Culture» geworden. Damit meinen britische Konservative das Phänomen, dass Menschen in der Öffentlichkeit verurteilt werden, weil sie sich nicht an vermeintlich geltende Standards, etwa politische Korrektheit, halten.

Marshall hatte im März ein kritisches Buch von Andy Ngo über die Antifa gelobt und den umstrittenen Reporter einen «mutigen Mann» genannt. Daraufhin hagelte es in Sozialen Medien Kritik, einige Nutzer warfen dem Musiker vor, er verbreite Faschismus. Marshall entschuldigte sich.

In einer Mitteilung vom Donnerstag betonte er nun aber, er habe sich damals nur entschuldigt, um Druck von seinen Bandkollegen zu nehmen. Vielmehr trete er aus der Gruppe aus, um problemlos seine Meinung sagen zu können. «Ich könnte bleiben und mich weiterhin selbst zensieren, aber es wird mein Gefühl der Integrität untergraben. Es würde an meinem Gewissen nagen.» Marshall sagte, er verurteile Links- wie Rechts-Extremismus.

Die Alben von Mumford & Sons sind in Grossbritannien mehrfach mit Platin ausgezeichnet worden. Der Banjo-Spieler ist der Sohn des Hedgefonds-Managers Paul Marshall, einem der Finanziers des neuen konservativen TV-Senders GB News, der «Cancel Culture» den Kampf angesagt hat und die für ihre demonstrative Unabhängigkeit bekannte BBC herausfordern will. Er sei stolz auf seinen Sohn, twitterte Paul Marshall.

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