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Filmfestival lässt Publikum auf andere Gedanken kommen

Mit einer Ansprache von Bundespräsident Guy Parmelin hat am Mittwochabend die Home Edition der 56. Solothurner Filmtage begonnen. Ein Festival, das auch mal an etwas anderes denken lässt als an die Coronakrise.

Agentur
sda
20.01.21 - 20:15 Uhr
Kultur
Unter speziellen Umständen haben Bundespräsident Guy Parmelin (Mitte), Festivaldirektorin Anita Hugi und Festivalpräsident Felix Gutzwiller die 56. Solothurner Filmtage eröffnet.
Unter speziellen Umständen haben Bundespräsident Guy Parmelin (Mitte), Festivaldirektorin Anita Hugi und Festivalpräsident Felix Gutzwiller die 56. Solothurner Filmtage eröffnet.
Keystone/PETER SCHNEIDER

«Wir neigen dazu, zu vergessen, dass es auch noch ein Leben neben der Pandemie gibt», sagte Parmelin in seiner Rede, die auf der Website der Filmtage und den TV-Sendern SRF 2, RSI LA 2 und RTS 2 ausgestrahlt wurde. Eines, das es erlaube, sich beispielsweise historischen Begebenheiten wie der Einführung des Frauenstimmrechts vor 50 Jahren zu erinnern.

Damit sprach der Bundespräsident indirekt auf «Film.Pionierinnen. 1971-1981» an, das diesjährige Thema des Sonderprogramms «Histoires du Cinéma Suisse». Im diesem Rahmen kommen bis am 27. Januar etwa die Regisseurinnen Getrud Pinkus, Tula Roy und Lucienne Lanaz zu Wort. Ausserdem werden Schlüsselwerke der Schweizer Filmpionierinnen, darunter auch Pinkus’ «Il valore della donna è il suo silenzio» gezeigt.

Im Anschluss an die Eröffnungsrede lief auf denselben Kanälen der Film «Atlas» an - nach «Tutti Giù» der zweite lange Spielfilm des 1982 in Lugano geborenen Regisseurs und Autors Niccolò Castelli. Die Geschichte handelt von Allegra, die Opfer eines Terroranschlags wurde, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen.

«Atlas» ist zusammen mit zehn weiteren Spiel- und Dokumentarfilmen, darunter «Beyto» von Gitta Gsell oder «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond für den Prix du Public nominiert.

Frauen in der Überzahl

170 Filme aller Genres, Längen und Landessprachen umfasst das diesjährige Programm insgesamt. Mit 651 Produktionen seien besonders viele Einsendungen eingegangen (626 im Vorjahr), sagte Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage, an der Medienkonferenz Anfang Januar. Zwölf aktuelle Dokumentar- und Spielfilme, darunter die Weltpremieren «Nachbarn» von Mano Khalil, «Scent of Fear» von Mirjam von Arx oder «Watch Over Me» von Farida Pacha, sind im Rennen um den Prix de Soleure.

Mit acht Regisseurinnen, fünf Regisseuren und einer Ko-Regie von zwei Filmemacherinnen, sind die Frauen in der Geschichte des Jurypreises erstmals in der Überzahl. Der mit 60'000 Franken dotierte Hauptpreis der Solothurner Filmtage wird am 26. Januar zum 13. Mal vergeben.

In der Kategorie «Opera Prima» wird erstmals ein mit 20'000 Franken dotierter Preis für ein Erstlingswerk vergeben. Der transversal angelegte Wettbewerb umfasst alle Langfilmdebüts der offiziellen Auswahl in den Reihen Panorama Schweiz, Prix de Soleure und Prix du Public. «Von Fischen und Menschen» von Stefanie Klemm sowie «Wild - Jäger und Sammler» von Mario Theus gehören dazu.

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